Mittwochskolumne: Gründonnerstag

Morgen fängt das Triduum Sacrum, die Heiligen drei Tage an. Ich möchte meine Kolumne dem Hohen Donnerstag widmen. An diesem Tag hat Jesus zwei Sakramente eingesetzt, welche die Geburt der Kirche darstellen. Er setzte das Priestertum ein und er setzte die Eucharistie ein. Auf diesen beiden Sakramenten ist die Kirche aufgebaut, da aus der Eucharistie alle Gnaden fliessen und ohne die Priesterweihe alle anderen Sakramente nicht möglich wären. Wenn heute über Reformen in der Kirche geredet wird, müssen wir uns vergegenwärtigen, dass jede Reform, welche das Priestertum und die Feier der Eucharistie angreift, nicht eine Reform, sondern eine Zerstörung der Kirche darstellt. Wollen wir die Kirche wirklich erneuern und ihr neues Leben schenken, müssen wir im Volk die Liebe zur Eucharistie und zur Priesterberufung entfachen. Es ist auch nicht nur die Aufgabe der Bischöfe und Priester, sich für die Eucharistie und die Priesterberufung einzusetzen, sondern auch von den Laien. Hierzu müssen wir alle mit gutem Beispiel vorangehen, indem wir selbst die Heilige Messe regelmässig besuchen. Wir werden niemanden von der Wichtigkeit der Eucharistie überzeugen, wenn wir nicht selbst Feuer und Flamme für die Heilige Messe sind. Dabei ist es ebenfalls wichtig, Menschen Auskunft geben zu können, die Fragen zur Messe und ihrem Ablauf haben. Als Gläubige müssen wir auch Wissende sein, die über ihre Kirche Bescheid wissen. Auch um die Priesterberufung zu stärken ist es entscheidend, dass wir mit gutem Beispiel vorangehen. Das bedeutet nicht, dass wir selbst Priester werden müssen, sondern dass wir unseren Mitmenschen aufzeigen, dass wir auch bereit sind, uns selbst ein Stück weit aufzuopfern für den Glauben an Jesus Christus. Viele Männer hadern mit dem Schritt, Priester zu werden, da sie sich nicht vorstellen können, Gott ganz zu dienen und sich dadurch aufzuopfern. In einer säkularen Gesellschaft, die keinen Sinn im Leid und in der aufopfernden Nächstenliebe sieht, ist es schwierig, Männer für das Priestertum zu gewinnen. Wenn wir aber diese Opferbereitschaft als Laien aufbringen, erleichtern wir am Priestertum interessierten Männer die Entscheidung, tatsächlich Priester zu werden. Diese Aufopferung kann aus Gebet, tätiger Nächstenliebe oder anderen guten Taten bestehen, bei denen wir uns überwinden müssen. Weiter ist es wichtig, dass wir die jetzigen Priester in ihrer Berufung stärken und ihnen helfen, ihrem Weiheversprechen treu zu bleiben. Nichts ist demotivierender für angehende Priester, als wenn jetzige Priester ihren Weg verlassen.

Wenn wir morgen den Hohen Donnerstag feiern, müssen wir die Freude über dieses Ereignis, das die Geburt der Kirche darstellt, im Alltag in die Energie umwandeln, uns vermehrt für die Eucharistie und bestehende sowie zukünftige Priester einzusetzen. Möge der Auferstandene Herr uns die Kraft hierzu schenken. DR

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