Mittwochskolumne vom 06.09.2023

Den grössten Schatz der Kirche bewahren

Bern (novaradio.ch): Für uns Katholiken stellt die Eucharistie den grössten Schatz der Kirche dar. Jesus selbst hat uns den Auftrag gegeben, die Eucharistie zu feiern. Ich finde es traurig, wie tief der Stellenwert der Eucharistie im Bistum Basel und anderen Teilen der Deutschschweiz ist. Es ist wichtig, dass wir uns immer wieder vor Augen führen, dass wir als Katholiken aus der Eucharistie heraus leben. Pater Pio betonte, dass die Welt eher ohne die Sonne auskommt, als dass sie ohne die Feier der Eucharistie existieren könnte. Auch muss sich jeder Katholik immer wieder prüfen, wie würdig er oder sie die Heilige Kommunion empfängt. Natürlich kann niemand von aussen in das Herz eines Gläubigen blicken und beurteilen, ob jemand würdig ist, den Leib Christi zu empfangen. Aber es gibt gewisse objektive Kriterien, welche die Kirche vorschreibt und die es zu beherzigen gilt. Zuerst einmal das Nüchternheitsgebot. Eine Stunde vor dem Empfang der Kommunion sollte ein Katholik nur noch Wasser zu sich nehmen. Zweitens sollte ein Katholik alle schweren Sünden gebeichtet haben, bevor er zum Tisch des Herrn tritt. Das Sakrament der Beichte und das Sakrament der Eucharistie wirken eng zusammen. Wenn wir uns mit Christus vereinigen wollen, ist es wichtig, dass wir uns von allen Sünden lösen und ganz IHM gehören wollen. Natürlich werden wir immer wieder in die Sünde zurückfallen, weil wir schwache Menschen sind. Aber beim Empfang der Kommunion ist es wichtig, zuvor alle schweren Sünden gebeichtet zu haben.

Neben diesen objektiven Voraussetzungen, Nüchternheit und Beichte, ist es auch wichtig, sich immer wieder die wichtigste Voraussetzung in Erinnerung zu rufen. Entscheidend ist, dass der Empfänger der Kommunion wirklich glaubt, dass Jesus Christus im Sakrament des Altars gegenwärtig ist. Es ist ein Gedanke, der unsere Vernunft übersteigt, auf den wir uns aber einlassen müssen, wollen wir Jesus Christus wirklich empfangen. Die Bibel ist hier klar: Bereits zu Zeiten Jesu hat es Anstoss gegeben, als Jesus sagte, dass die Menschen sein Fleisch essen und sein Blut trinken sollen. Auch 2000 Jahre später stören sich viele Menschen daran. Es war zu keiner Zeit leicht, an dieses Mysterium zu glauben. Gerade deswegen ist es wichtig, sich mit seinem katholischen Glauben auseinanderzusetzen. Hilfreich ist es dabei, sich über die vielen Eucharistischen Wunder zu informieren, die in der ganzen Welt sich ereignet haben. Wir werden als Menschen nie ganz verstehen, wie Gott in Brot und Wein gegenwärtig ist, aber wir können uns an dieses Geheimnis herantasten. Für mich stellt die Eucharistie den unwiderlegbaren Beweis dar, dass Gott sich den Menschen ganz hingeben möchte und es nicht scheut, sich so zu erniedrigen, um in einem Stück Brot zu sein. Das ist auch Gottes Aufruf an mich und an jeden Katholiken, die gleiche Demut im Umgang mit den Mitmenschen an den Tag zu legen. Wenn Gott so demütig ist, um in Brot und Wein von uns empfangen zu werden, müssen wir ebenfalls diese Demut und Liebe gegenüber unseren Mitmenschen zeigen. Bewahren wir daher diesen grössten Schatz der Kirche –die Eucharistie- und leben wir aus diesem Schatz, da er unser Heil darstellt. DR

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