Mittwochskolumne vom 06.12.2023

Der Heilige Nikolaus

Bern (novaradio.ch): Heute feiert die Kirche den Heiligen Nikolaus von Myra. Vor allem Kinder freuen sich, an diesem Tag mit Süssigkeiten beschenkt zu werden. Der Heilige Nikolaus war ein grosser Helfer in der Not und als Bischof eifrig, den wahren Glauben zu verbreiten. So ohrfeigte er einer Legende nach auf dem Konzil von Nicäa Arius, der den Glauben an den dreifaltigen Gott leugnete. In unserer Zeit, in der Bischöfe oft keinen Mut haben, die Frohe Botschaft unverkürzt zu verkünden, ist es wichtig, sich am Heiligen Nikolaus zu orientieren.

Der Heilige Nikolaus verkörperte einerseits die diakonische Seite der Kirche, indem er vielen Menschen half. In unserer Kirche in der Schweiz wird viel von Diakonie geredet, jedoch geschieht in Tat und Wahrheit wenig, um Nächstenliebe zu praktizieren. Viel Geld fliesst in die Bürokratie, ohne dass denjenigen Menschen, die in unserer Gesellschaft leiden, wirklich geholfen wird. Wenn wir eine wahrhaft diakonische Kirche werden wollen, die – wie Papst Franziskus immer betont – an die Ränder der Gesellschaft gehen soll, dann müssen wir zu den Wurzeln der Urkirche zurückgehen. Die frühen Christen haben sich unkompliziert geholfen, ganz ohne Dutzende von Sitzungen und Tausende von Emails, wie es heute praktiziert wird. Der Heilige Nikolaus hat aus seinem Herzen heraus, das völlig für Christus brannte, allen geholfen, die in Not waren. Auch in der Glaubensverkündigung müssen wir uns das Beispiel des Heiligen Nikolaus vor Augen führen. Natürlich können wir heute nicht jedem, der nicht unsere Meinung teilt, eine Ohrfeige geben. Jedoch ist es für mich schon merkwürdig, wie ignorant Christen sind, wenn es darum geht, häretischen Meinungen entgegenzuwirken. Der Heilige Nikolaus hat keinen Relativismus vertreten, sondern er glaubte an die Wahrheit, die von Jesus Christus offenbart wurde. Heutzutage sind Bischöfe, Priester und viele Laien der Meinung, man müsse jede religiöse Meinung tolerieren. Die Religionsfreiheit, die wir in der Schweiz haben, bedeutet nicht, dass wir keine Meinung ablehnen dürfen, sondern nur, dass jeder seine Meinung sagen darf. Es ist aber mein Recht als Katholik, ja sogar meine Pflicht, religiöse Irrtümer zu bekämpfen. Ich möchte daher alle Leser aufrufen, nicht lauwarm zu sein, sondern mit dem Feuer, das den Bischof von Myra entzündet hat, für die Wahrheit und den christlichen Glauben zu kämpfen. Nicht mit Ohrfeigen, aber mit einer klaren Linie, was den Glauben anbelangt. Möge der Heilige Nikolaus uns dabei helfen, durch unser diakonisches Handeln und unseren festen Glauben immer mehr Menschen zu Jesus zu führen. DR

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