Bern (novaradio.ch): Heute gedenkt die Kirche des Heiligen Laurentius. Der Heilige Laurentius war ein Diakon, der sich um die Armen gekümmert hat. Er hat sich standhaft geweigert, dem römischen Kaiser den Kirchenschatz herauszugeben, sondern hat diesen an die Mitglieder der Gemeinde verteilt. Anschliessend versammelte er die Armen und Kranken und präsentierte diese dem Kaiser als den wahren Schatz der Kirche.
Wir dürfen nie vergessen, dass der materielle Reichtum eine grosse Gefahr für unser Seelenheil und auch für das Heil der Kirche darstellen kann. Es geht nicht darum, jede Form von Reichtum zu kritisieren. Natürlich braucht der Mensch materielle Dinge und es ist gut, dass in vielen Ländern der Welt die Menschen nicht mehr Angst haben müssen, vor Hunger und Durst zu sterben. Trotzdem sollte uns immer das Wort der Bibel vor Augen stehen, wonach der Mensch nicht von Brot alleine lebt. Uns auf den materiellen Reichtum zu verlassen und diesen als unser Glück zu betrachten, ist äusserst gefährlich und falsch. In der Schweiz ist die Kirche in vielen Gegenden sehr reich und trotzdem ist sie innerlich leer. Der Schatz dieser Ortskirchen sind nicht die Menschen, welche die Kirche durch ihre Taten und Gebete beleben, sondern das Geld. Mit Geld lässt sich aber keine lebendige Gemeinschaft aufbauen. Auch Staaten, die das Gefühl haben, dass der Zusammenhalt ihrer Menschen auf dem Geld basiert, gehen früher oder später unter.
Das Beispiel des Heiligen Laurentius lehrt uns, dass nur eine Kirche, die sich selbst als arm betrachtet und auch für die Armen da ist, eine Zukunft hat. Der Heilige Laurentius verlor sein Leben für seinen Glauben, jedoch schenkte er dadurch vielen Menschen ein Glaubenszeugnis. Möge der Heilige Laurentius für uns Fürsprache halten bei Gott, dass wir in der Schweizer Kirche den Weg der Erneuerung finden, indem wir der weltlichen Macht und dem weltlichen Reichtum entsagen, damit Platz geschaffen wird für den Neuaufbau einer authentischen Kirche. Einer Kirche von den Armen für die Armen. DR