Mittwochskolumne vom 11.10.2023

Frieden

Bern (novaradio.ch): Wieder herrscht Krieg im Heiligen Land. Die Bilder, die wir in den Medien sehen, sind schockierend. Seit Jahrzehnten sterben unschuldige Menschen. Als Christ muss man Mitleid haben mit allen Menschen, unabhängig davon, ob es sich um Christen, Juden oder Moslems handelt. Es ist zu befürchten, dass dieser Konflikt lange andauern und sehr viele Tote fordern wird. Auch in der Ukraine herrscht weiterhin Krieg. Es ist unsere Aufgabe als Katholiken, für den Frieden zu beten. Es ist für mich unverständlich, dass trotz der Gefahr eines dritten Weltkrieges, der das Leben von Hunderten von Millionen von Menschen bedrohen würde, so wenige Christen auf die Strassen gehen, um für den Frieden zu beten oder zumindest dafür zu demonstrieren. Wo bleiben alle Menschen guten Willens, die es mit ihrem Gewissen nicht vereinbaren können, dass die Spirale der Gewalt sich weiterdreht? Als Christen glauben wir nicht an die Rache, sondern an die Vergebung. Wir glauben nicht an das Schwert, sondern an die Feindesliebe. Diese gesunde Lehre, die heute vielen so unerträglich erscheint, müssen wir als Katholiken immer wieder betonen – ob gelegen oder ungelegen. Es ist unsere Aufgabe, die Welt mit unserem Gebet und unserer Nächsten- und Feindesliebe zu retten. Mir scheint, dass viele von den Menschen – und ich meine hier die normalen Menschen in unserem Land – die heute Kriege befürworten und bereitwillig in Kauf nehmen, eine Sehnsucht nach dem Tod haben. Hier liegen wohl die spirituellen Gründe dafür, dass es heute so wenige Bürger gibt, die für den Frieden oder das Recht auf Leben (Marsch fürs Läbe) auf die Strassen gehen, dafür aber bei anderen Demonstrationen mitmachen. Da viele Menschen keinen Glauben haben, fehlt ihnen die Liebe zu sich selbst, die sie ermutigt, für das Leben einzustehen. Als Christen glauben wir, dass Gott jeden Menschen liebt. Diese Liebe ermutigt uns, uns selbst anzunehmen. Daher verspürt der Katholik eine Lebensfreude, die ihn sein und das Leben seines Nächsten bejahen lässt. Lassen Sie uns in dieser Zeit vermehrt für den Frieden beten. Für den Frieden in unseren Herzen und für den Frieden in der Welt. Schwimmen wir gegen den Strom und seien wir ein Zeichen für die Versöhnung, für die Nächsten- und Feindesliebe und für den Frieden. DR

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