Anläßlich des Beginns der Fastenzeit am Aschermittwoch, werden hier einige Auszüge aus der Homilie des hl. Josefmaria „Die Bekehrung der Kinder Gottes“ wiedergegeben. |
Die Fastenzeit hat begonnen, eine Zeit der Buße, der Läuterung, der Umkehr. Leicht ist diese Aufgabe nicht. Christsein ist kein bequemer Weg: Es ist nicht damit getan, der Kirche anzugehören und dann einfach Jahr um Jahr verstreichen zu lassen. Die erste Bekehrung – ein einmaliger, unvergeßlicher Augenblick, in dem wir klar erkannt haben, was Gott von uns erwartet – ist in unserem Leben, im Leben des Christen, sehr wichtig; aber noch wichtiger und schwieriger sind alle anderen Bekehrungen, die der ersten folgen. Und um das Wirken der Gnade in diesen späteren Bekehrungen zu erleichtern, müssen wir die Seele jung erhalten, den Herrn anrufen, hellhörig sein, um Falsches in uns zu entdecken, und um Verzeihung bitten. Christus Begegnen 57, 1 Wie könnten wir die Fastenzeit besser beginnen? Wir erneuern Glauben, Hoffnung und Liebe, und daraus erwächst die Bußgesinnung, das Verlangen nach Läuterung. Die Fastenzeit bietet uns nicht nur die Gelegenheit, mehr äußere Werke der Buße zu tun; bliebe es dabei, dann würde uns die tiefe Bedeutung dieser Zeit für das christliche Leben entgehen, denn diese äußeren Werke müssen, wie gesagt, aus dem Glauben, aus der Hoffnung und aus der Liebe entstehen. Christus Begegnen 57, 4 Die Fastenzeit stellt uns heute vor diese entscheidenden Fragen: Wachse ich in meiner Treue zu Christus, in meinem Verlangen nach Heiligkeit? Lebe ich großzügig das Apostolat im Alltag, in meiner gewöhnlichen Arbeit, unter meinen Berufskollegen? Christus Begegnen 58, 5 Wir müssen in dieser Fastenzeit mehr sehen als nur eine beliebige Zeitspanne, die im liturgischen Jahr regelmäßig wiederkehrt. Dieser Augenblick ist unwiederbringlich, er ist ein göttliches Hilfsangebot, das wir entgegennehmen müssen. Der Herr tritt an unsere Seite und erwartet von uns – hier und jetzt –, daß wir uns ernsthaft ändern. Christus Begegnen 59, 4 Ecce nunc dies salutis, jetzt haben wir den Tag des Heiles vor uns. Der Ruf des Guten Hirten erreicht uns: ego vocavi te nomine tuo, ich habe dich bei deinem Namen gerufen. Und wir müssen antworten, Liebe mit Liebe vergeltend: ecce ego quia vocasti me : Du hast mich gerufen, hier bin ich, fest entschlossen, diese Fastenzeit nicht spurlos dahinfließen zu lassen wie Wasser über Granit. Ich will mich durchtränken lassen, mich bekehren, mich erneut dem Herrn zuwenden und Ihn lieben, wie Er geliebt werden will. Christus Begegnen 59, 8 |