Tag Archiv für die eucharistie lieben

Mittwochskolumne: Die Eucharistie lieben

Bern (novaradio.ch): Vor einigen Tagen habe ich auf «swiss-cath.ch» einen Artikel über einen ehemaligen Gläubigen einer Freikirche gelesen, der zur katholischen Kirche konvertiert ist. Als ausschlaggebenden Grund für seine Entscheidung gab er die Eucharistie an. Dieser Artikel hat mich einmal mehr in meiner Überzeugung gestärkt, dass das Zentrum des katholischen Lebens die Eucharistie darstellt. Unser Glaube, dass Jesus Christus, Gottes Sohn, sich in Brot und Wein ganz hingibt, ist zentral für den Katholizismus. Wir glauben an einen Gott, der uns so sehr geliebt hat, dass er ans Kreuz für uns gestiegen ist. Wir glauben an einen Gott, der sich Tag für Tag – immer, wenn wir die Eucharistie feiern – für uns aufopfert.

Es ist unsere Aufgabe als Katholiken, unseren Mitbrüdern und Mitschwestern die Wichtigkeit der Feier der Heiligen Messe aufzuzeigen. Ausser bei Krankheit oder anderen Notfällen gibt es keinen Grund, die sonntägliche Messe zu versäumen. Was könnte wichtiger sein, als bei diesem unblutigen Opfer, das Jesus Christus für uns bringt und aus dem alle Gnaden strömen, jeden Sonntag (oder Samstagabend) dabei zu sein? Viele verstehen das Wort Sonntagspflicht als einengend und als eine Art Freiheitsberaubung, da unsere zur Verfügung stehende Zeit beansprucht wird. Dies ist jedoch eine völlig falsche Interpretation. Wenn wir diesem heiligen Geheimnis fernbleiben, verpassen wir das Wichtigste in unserem Leben. Das Leben ist voller wunderschöner Erlebnisse und Erfahrungen, aber das wichtigste Erlebnis und die wichtigste Erfahrung ist die Liebe Gottes. Es gibt keinen besseren Ort, diese Liebe zu erfahren, als in der Feier der Heiligen Eucharistie. Ich kann auch nur empfehlen, die Heilige Messe nicht nur am Samstagabend bzw. Sonntag zu besuchen, sondern auch während der Woche, falls die Zeit und Kraft dies erlaubt.

Ich möchte noch einen Punkt erwähnen, der mir sehr wichtig ist. Als Katholiken müssen wir missionarisch sein. Wir dürfen unseren Glauben nicht nur für uns behalten, sondern möglichst viele Menschen mit der Frohen Botschaft in Berührung bringen und sie damit begeistern. Daher dürfen wir nicht einfach nur «Konsumkatholiken» sein, die ihre Heilige Messe besuchen und sich sonst nicht um die Belange der Kirche kümmern. Wir müssen uns dafür einsetzen, dass in möglichst vielen Pfarreien wieder die Eucharistie gefeiert wird und nicht durch andere Formen der Liturgie ersetzt wird, beispielsweise durch Wortgottesdienste. Vor allem im Bistum Basel wird die Eucharistie mehr und mehr an den Rand gedrängt. Es ist unsere Pflicht als Katholiken, der Feier der Heiligen Messe den Stellenwert zu geben, den sie verdient. Setzen wir uns daher innerkirchlich, gesellschaftlich und politisch ein, dass die Kirche authentisch ihren Glauben an die Heiligen Geheimnisse verkündet und praktiziert. Lieben wir die Eucharistie nicht nur mit Worten, sondern auch mit unseren Taten. Wie sagte es der Heilige Pater Pio so schön: « Eher könnte die Welt ohne die Sonne bestehen, als ohne das Heilige Messopfer.» DR