Tag Archiv für die österliche freude leben

Mittwochskolumne: Die Österliche Freude leben

Bern (novaradio.ch): Die Fastenzeit und Ostern sind für viele Katholiken neben Weihnachten kirchliche Höhepunkte im Jahr. Tatsächlich ist es so, dass Ostern das höchste Fest der katholischen Kirche ist. Es ist aber wichtig, nach Ostern nicht wie ein Sportler zu sein, der auf einen bestimmten Wettbewerb trainiert und nachher in eine Lethargie fällt, wenn der Wettbewerb überstanden ist. Auch im Glaubensleben ist häufig die Gefahr da, dass man alle Energie auf einen Anlass wie Ostern bündelt und später enttäuscht ist, wenn das Hochfest da ist und man nicht das erlebt, was man erwartet hat. Als Katholiken muss uns bewusst sein, dass jede Eucharistiefeier ein kleines Osterfest ist, da wir den Kreuzestod und die Auferstehung Christi feiern. Jedes Gebet, jede Eucharistie, jede gute Tat aus Liebe zu Gott kann unser Leben ändern. Ohnehin glaube ich, dass wir den Glauben vor allem dann vertiefen können, wenn wir bei ganz gewöhnlichen Gelegenheiten Taten der Gottes- und Nächstenliebe praktizieren. Ein kleines Gebet im Alltag, das Beten des Rosenkranzes am Morgen und am Abend, ein gutes Wort und eine helfende Tat für den Nächsten – dies ist im Alltag gelebter Glaube. Nach Ostern sollten wir nicht in ein nachösterliches Loch fallen, sondern ganz im Gegenteil aus der österlichen Freude leben. Als Christen dürfen wir uns freuen, dass Jesus den Tod überwunden hat und kein Leid und kein Schmerz so gross sind, dass sie die Freude über unser ewiges Leben bei Gott übertönen könnten. Der Lärm dieser Welt und die Angst, welche unseren Alltag oft beherrscht, sollten niemals grösser sein als die Freude über Ostern. Wenn wir uns die heutige Gesellschaft anschauen, dann erkennen wir, dass die Freudlosigkeit dominiert, auch wenn oft darüber geschrieben wird, dass wir in einer sogenannten Spassgesellschaft leben. Menschen ohne Glauben ärgern sich über jede Kleinigkeit und machen sich auch Sorgen über jede Kleinigkeit. Als Christen dürfen wir nicht in diesem gleichen Geist leben, sondern uns auch über die kleinsten und scheinbar unbedeutendsten Dinge im Alltag erfreuen. Damit zeigen wir auch unseren Mitmenschen, die den katholischen Glauben noch nicht kennen, dass unser Glaube keine Last ist, sondern uns befreit und glücklich macht. Lassen Sie uns also alle aus der österlichen Freude leben. Gott möge uns dabei unterstützen, damit wir Licht und Salz der Erde sind. DR