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Heilige: Maria Himmelfahrt

Das Hochfest der Aufnahme Marias in den Himmel – Assunta, von lateinisch assumptio, Aufnahme – hat seine Wurzel in einem Marienfest, das Ende des 4. Jahrhunderts in Syrien, Mitte des 5. Jahrhunderts in Jerusalem begangen wurde. Im 6. Jahrhundert wurde der Tag als Dormition, Entschlafung Mariens gefeiert und Ende des 6. Jahrhunderts vom oströmischen Kaiser Mauritius auf den jetzigen Tag gelegt. In der Ostkirche wird das Fest bis heute als Tag der Entschlafung und Maria als die Panagia, die Allerheiligste, bezeichnet; als erster Mensch habe sie die Vergöttlichung erfahren, weil Christus ihre Seele sofort ins Paradies holte; diese Heimholung durch Christus wird als Koimesis (griechisch) oder Uspenie (kirchenslawisch) bezeichnet.

Im 7. Jahrhundert feierte man das Fest Aufnahme Mariens in Gallien, teilweise auch am 18. Januar. Das Fest entwickelte sich ab dem 8. Jahrhundert zum Himmelfahrtsfest, zunächst in Rom, am 15. August gefeiert. 813 wurde dieses Marienfest auch in Deutschland eingeführt. In der römisch-katholischen Kirche ist es Ausdruck der Glaubenslehre, dass der Leib Marias in den Himmel aufgenommen wurde.

Vom 13. Jahrhundert an wurde die Aufnahme Marias in den Himmel zu der immer großartiger und festlicher dargestellten Szene der Marienkrönung. Papst Pius XII. verkündete im Jahr 1950 das Dogma von der ganzmenschlichen Aufnahme Mariens in den Himmel. Dabei wird – anders als in der volkstümlichen Benennung des Festes – unterschieden die Form der Himmelfahrt Christi, die als Ascensio, Aufstieg, bezeichnet wird, von der Marias, die als Assumptio, Aufnahme (in den Himmel) beschrieben ist.

Marias Leichnam schwang sich der Überlieferung nach in strahlender Licht­aura, von Engeln unterstützt, empor. 1216 schrieb Cäsarius von Heisterbach die Legende nieder, doch sind ältere Vorstellungen schon in einem Hymnus des 2. Jahrhunderts vorhanden, der Maria als Braut Christi und Ecclesia – Kirche – bezeichnet. Die das leere Grab umstehenden Apostel schauten der empor Schwebenden nach. Thomas, der zu spät gekommene Zweifler, erhielt Marias Gürtel zur Bestätigung, Marias Kleider aber blieben zur Stärkung der Gläubigen im Sarkophag; sie gehören zu den noch heute gezeigten Reliquien, so im Dom in Trier und im Dom in Aachen, ihr – angeblicher – Gürtel u. a. im Dom in Prato in der Toskana, weitere auch anderswo.

Andere Legenden erzählen, dass die Jünger das Grab der Maria öffneten und darin nicht mehr Marias Leichnam, sondern nur noch Blüten und Kräuter fanden. Deshalb wird in der katholischen Kirche zu Maria Himmelfahrt eine Kräuterweihe vorgenommen – die frühesten Belege dafür stammen aus dem 10. Jahrhundert. Aus sieben verschiedenen Kräutern – die Zahl symbolisiert die sieben Sakramente oder die sieben Schmerzen Mariens – werden Sträuße gebunden und zur feierlichen Kräuterweihe gebracht. Die Sträuße werden dann auf dem Dachboden aufgehängt und sollen gegen Krankheiten, Unheil, Gewitter und Blitzschlag helfen, oft werden zerriebene Blätter davon kranken Tieren ins Futter gemischt.

Mariä Himmelfahrt wird in Süddeutschland und Österreich auch als Großer oder Hoher Frauentag begangen. Damit beginnen in der katholischen Kirche die Frauendreißiger – 30 Tage, in denen allerorten Marienprozessionen abgehalten wurden. Auch der Gedenktag Mariä Geburt am 8. September fällt in den Zeitraum dieser 30 Tage, die mit Mariä Namen am 12. September abgeschlossen werden. In dieser Zeit besonderer Marienverehrung wird allen Pflanzen, die gerade blühen, große Heilkraft zugeschrieben, an Mariä Himmelfahrt werden deshalb vielerorts Kräuter geweiht.

Der Entschlafung Mariens sind große orthodoxe Kirchengebäude gewidmet, so im Kreml in Moskau.

Patronin von Frankreich, von Stadt und Kanton Neuenburg / Neuchâtel in der Schweiz; der Färber, Gerber, Sattler und Kinder; in jeglicher Not; des Bistums und des Domes Aachen, der Bistümer Hildesheim und Speyer

Bauernregeln: Zu Mariä Himmelfahrt, das wisse, / gibt’s die ersten guten Nüsse!
Mariä Himmelfahrt Sonnenschein / bringt meistens uns viel guten Wein.
Wer Rüben will, recht gut und zart, / sä‘ sie an Maria Himmelfahrt.
Hat Maria gut Wetter, wenn sie zum Himmel fährt, sie schöne Tag beschert.
Leuchten vor Maria Himmelfahrt die Sterne, / dann hält sich das Wetter gerne.
Wie das Wetter am Himmelfahrtstag, / so es noch zwei Wochen bleiben mag.
Wie das Wetter am Maria Himmelfahrtstag, / so der ganze Herbst sein mag.

Mittwochskolumne: Maria Himmelfahrt

Bern (novaradio.ch): Morgen feiert die Kirche das grosse Fest Maria Himmelfahrt. Gott nahm Maria leiblich in den Himmel auf. Ich möchte diese Kolumne nutzen, um die Bedeutung Mariens für uns Katholiken in Erinnerung zu rufen. Maria hat mit ihrem Ja zum Heilsplan Gottes erst die Menschwerdung Christi möglich gemacht. Gott handelt nicht gegen den Willen des Menschen. Er liebt den Menschen unendlich, aber er kann den Menschen nicht gegen seinen Willen zum Glück führen. Die Erbsünde trennt uns von Gott, da unser Verstand Gottes Willen und seine Liebe zu uns nicht mehr klar erkennen kann. Nur weil Maria ohne Erbsünde empfangen wurde, konnte sie vollumfänglich erkennen, welche Gnaden Gott ihr schenken möchte. Da wir unter der Last der Erbsünde stehen, können wir zwar nie ganz wie Maria werden, aber wir können versuchen, von Maria zu lernen und zu verstehen, was sie so ausgezeichnet hat. Für mich sind hier drei Punkte entscheidend, die wir uns alle zu Herzen nehmen können. 1. Maria ist die Fragende. Maria sagt nicht einfach zu allem Ja und Amen, sondern fragt den Erzengel Gabriel, wie die Menschwerdung geschehen soll, da sie sich vorgenommen hat, jungfräulich zu bleiben. Als Christen dürfen wir nicht einfach naiv alles glauben, sonst könnten wir auch in die Irre geführt werden. Wir müssen uns fragen, was von Gott stammt und was nicht. Nur so können wir lernen, Richtiges vom Falschen zu trennen und Gottes Willen zu erfüllen.

 2. Maria ist die Vertrauende. Maria hat bei der Hochzeit von Kana völlig auf Jesus vertraut. Oft fehlt uns dieses absolute Vertrauen. Wir zweifeln sehr schnell an Gottes Liebe zu uns, wenn etwas nicht so läuft, wie wir uns dies vorstellen. Gott möchte aber, dass wir ihn ständig bitten und ständig auf ihn Vertrauen.

3. Maria ist die Treue. Maria ist nicht vom Kreuz gewichen. Sie litt mit ihrem Sohn bis zur letzten Sekunde. Auch wir müssen lernen, auch in den schwierigen Stunden zu Jesus zu stehen.

Nutzen wir das morgige Fest, um Maria zu bitten, uns zu Jesus zu führen. Lernen wir von Maria, wie wir als Christen denken und handeln müssen, damit auch wir einmal von Gott in die ewige Heimat aufgenommen werden. DR

Mittwochskolumne vom 16.08.2023

Maria Himmelfahrt – unser Ziel ist der Himmel

Am 15. August feierte die Kirche Maria Himmelfahrt. Als Katholiken glauben wir, dass Maria leiblich in den Himmel aufgenommen wurde. Mit unserer Vernunft können wir uns nicht vorstellen, wie Gott Maria in den Himmel aufgenommen hat. Wie bei jedem Dogma ist es unser Glaube, der uns dabei hilft, dieses Geheimnis zu verstehen. Jesus ist das fleischgewordene Wort Gottes, welches in die Welt kam, um den Menschen Gottes Liebe zu zeigen. Ohne Maria wäre dieser Heilsplan nicht möglich gewesen. Es gibt eine enge und unauflösliche Verbindung zwischen dem „Ja“ Mariens zur Menschwerdung Gottes und der Erlösung der Menschen durch den Kreuzestod Jesu. Dass Jesu seine Mutter leiblich in den Himmel aufnahm, folgt aus dieser engen Verbindung. Jesus ist Gott, hat aber als Mensch unter uns gelebt. Auch er befolgte das Gebot, Vater und Mutter zu ehren. Daher kümmerte er sich um seine Mutter bis zu ihrem Tod und nahm sie liebevoll in den Himmel auf. Maria ist der vollkommene Mensch und dadurch die grösste Fürsprecherin für uns Menschen.

Maria Himmelfahrt stellt uns Katholiken das Ziel unseres christlichen Lebens vor Augen. Wir bleiben nicht ewig hier auf Erden, sondern hoffen darauf, bei Gott zu sein. Daher sollten wir uns nicht zu sehr vor den Problemen dieser Welt fürchten, sondern unsere Augen auf den Himmel richten. Das bedeutet nicht, dass wir die Realitäten unseres Alltags nicht ernst nehmen und einfach schwärmerisch in den Alltag leben sollen. Es bedeutet aber, dass wir ohne Angst leben dürfen, da wir daran glauben, dass Jesus die Welt besiegt hat. Oft glauben einige Nicht-Christen, dass wir als Katholiken die Freude dieser Welt gegen die Freude des Himmels eintauschen wollen. Das stimmt jedoch nur sehr bedingt. Durch den Wegfall der Furcht lebt der Katholik viel glücklicher als der Atheist. Der Atheist konzentriert sein Leben auf diese Welt, was zur Folge hat, dass er sich völlig in Abhängigkeit begibt von dieser Welt. Der Katholik hingegen erfreut sich an der Schönheit der Welt, ist sich aber bewusst, dass diese Schönheit von Gott stammt und er daher die Früchte dieser Erde nur im Einklang mit Gottes Willen geniessen darf. Natürlich hat dies Einschränkungen zur Folge, wobei der rechte Gebrauch der Güter dieser Welt mit viel mehr Glück verbunden ist als der falsche Gebrauch. Bereits im Buch Genesis sagt Gott den ersten Menschen, sie sollen die Welt beherrschen. Die Welt beherrschen bedeutet dabei nicht, die Welt auszubeuten, sondern sich nicht von der Welt beherrschen zu lassen, sondern umgekehrt alle Güter dieser Welt massvoll zu gebrauchen. Der schöne Brauch, an Maria Himmelfahrt die Kräuter segnen zu lassen, ruft uns in Erinnerung, dass Gott die Natur geschaffen hat und jeder Segen von ihm stammt. Lassen wir uns daher an Maria Himmelfahrt von der Einsicht leiten, dass unser Ziel der Himmel ist und alle Wege, die wir beschreiten hier auf Erden, uns zu diesem Ziel führen sollen. Mit der Fürsprache Mariens werden wir daher Schritt für Schritt Gott näherkommen. DR

Heilige: Mariä Himmelfahrt

Mariä Aufnahme in den Himmel (lateinisch Assumptio Beatae Mariae Virginis ‚Aufnahme der seligen Jungfrau Maria‘), auch Mariä Himmelfahrt („Himmelfahrt Marias“), ist das Hochfest der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel am 15. August, das von mehreren christlichen Konfessionen gefeiert wird und in manchen Staaten auch ein gesetzlicher Feiertag ist. Es wird mindestens seit dem 5. Jahrhundert begangen. Andere Bezeichnungen sind „Vollendung Mariens“ oder „Heimgang Mariens“. Im Zentrum des Festes steht der Glaube, dass Maria, die Mutter Jesu, wegen ihrer einzigartigen Verbindung mit der Erlösungstat Jesu Christi als die „Ersterlöste“ an der Auferstehungsgestalt Christi teilnimmt und dass bei ihr die allen Menschen von Gott versprochene Zukunft des ganzen Menschen mit Leib und Seele in einem ewigen Leben bei Gott bereits vorweggenommen ist.

In den Ostkirchen trägt das Fest den Namen „Hochfest des Entschlafens der allheiligen Gottesgebärerin“ (lateinisch Dormitio ‚Entschlafung‘), in der syrisch-orthodoxen Kirche auch „Entschlafung der hochheiligen Meisterin unser, der Gottesgebärerin“. Die Ostkirchen begehen das Fest am 15. August des griechisch-orthodoxen und gregorianischen Kalenders oder, wie die russisch-orthodoxe Kirche und die sogenannten Altkalendarier, am 15. August des julianischen Kalenders (der während des 21. Jahrhunderts dem 28. August des gregorianischen Kalenders entspricht). Die armenisch-apostolische Kirche feiert es an dem Sonntag, der dem 15. August am nächsten liegt. Im Generalkalender der römisch-katholischen Kirche hat es den Rang eines Hochfestes.

Theologischer Hintergrund

Das Fest „Mariä Aufnahme in den Himmel“ wurde im 5. Jahrhundert von Bischof Kyrill von Alexandrien eingeführt. Er legte es im Zuge der Christianisierung auf den 15. August, das wichtige römische Fest feriae Augusti, Feiertage des Augustus: Mitte des Monats August feierte der römische Kaiser Augustus seine Siege über Marcus Antonius und Kleopatra bei Actium und Alexandria mit einem dreitägigen Triumph. Die Jahrestage und später nur der 15. August waren von da an im ganzen römischen Reich Feiertage.

Das Neue Testament berichtet nichts von einer leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel. Einige Schriftstellen werden als Hinweise darauf gedeutet (vergleiche etwa Offb 12,1 EU und Krönung Mariens). Der Glaube an die leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel ist seit dem 6. Jahrhundert bezeugt und wurde 1950 von Papst Pius XII. in der apostolischen Konstitution Munificentissimus Deus als Dogma verkündet. In die Lauretanische Litanei wurde die Anrufung „du Königin, in den Himmel aufgenommen“ eingefügt. Das von Papst Pius XII. im Jahr 1954 eingeführte Fest Maria Königin wurde 1969 auf den 22. August, den Oktavtag des Maria-Himmelfahrt-Fests, verlegt.

Apokryphe Evangelien enthalten ausführliche Darstellungen der Entschlafung Mariens: Die Apostel seien von ihren Missionsorten durch die Luft an das Sterbebett Marias entrückt worden; verschiedene Traditionen nennen Jerusalem oder Ephesus. Sie hätten Maria nach deren Tod bestattet – auch der Leichenzug mit Straf- und Heilungswundern an jüdischen Zuschauern wird beschrieben – und das Grab mit einem großen Stein verschlossen; aber sofort sei Christus mit den Engeln erschienen, hätten den Stein weggewälzt und Christus habe Maria herausgerufen. Diese Niederschrift, die wahrscheinlich auf die verlorengegangene Schrift Transitus Mariae („Hinübergang Mariens“, geschrieben um 400) zurückzuführen ist, wurde besonders für die liturgischen Texte der byzantinischen Kirchen wichtig.

Brauchtum

Der Tag hat den liturgischen Rang eines Hochfestes, der gegenüber einem Sonntag Vorrang hat, so dass die liturgischen Texte des Marienfestes bei der heiligen Messe und im Stundengebet verwendet werden, wenn das Fest auf einen Sonntag fällt (so im Jahr 2021). In alten Kalendern findet sich das Fest als Requies Mariae, Pausatio Mariae, unser frawn tag der schidung, unsern Vrowen tag der schidung, unser fraun tag der schidung, unnser Frauen Tag der Schidung, unser lieben frawn tag der schidung, Unser Lieben Fraun tag der Schidung, heiliger tag der schidung durch Gots lieb vnd der junckfrawen Maria, beziehungsweise in Transkriptionen als Unserer Frauen Tag der Scheidung oder unserer lieben Frauen Tag der Scheidung. In Bayern wird es als „großer Frauentag“ bezeichnet (im Unterschied zum „kleinen Frauentag“ am 8. September, dem Fest Mariä Geburt).

Die altkatholische Kirche begeht das Fest als „Maria Heimgang“, d. h. den Todestag Mariens. Die Altkatholiken glauben nicht an die leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel.

An diesem Fest werden in der römisch-katholischen Kirche verbreitet Kräuter gesegnet („Weihe von Kräuterbuschen“, „wurtzwihe“), regional auch Würzbüschel, Weihbüschel, Marienwisch, Würzwisch, Würzbürde oder Sangen genannt. Bereits in Urkunden des 14. Jahrhunderts heißt es etwa „Unserer Lieben Frauen Wurzelweihe“. An Mariä Himmelfahrt beginnt zudem der zum Einsammeln von Heilpflanzen als besonders geeignet angesehene Frauendreißiger.

Quelle: Wikipedia

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Heute feiern wir das Hochfest „Maria Himmelfahrt“.

Zuerst hört Ihr eine Zusammenfassung zu diesem Hochfest. Nach einer Musikpause, werde ich Ihnen die dogmatische und theologische Bedeutung erklären.