Auf Einladung von Kirche in Not Schweiz, besuchte Bischof Kiro Stojanov (von 28.02.2024 bis 03.03.2024) die Schweiz. Das kleine Bistum in Mazedonien braucht finanzielle Unterstützung.
Wir haben mit Bischof Stojanov, über die Situation der Kirche in Mazedonien, gesprochen.
Das ganze Interview können Sie hier hören:
Für weitere Informationen und Spenden, können Sie die folgende Links benützen:
In Kumanovo, der zweitgrössten Stadt Nordmazedoniens, bemüht sich eine kleine Kirchengemeinde trotz fehlender Ressourcen um ein eigenes Gotteshaus. Auch dem Bischof von Mazedonien, Kiro Stojanov, ist dies ein wichtiges Anliegen. Er ist noch bis 03.03.2024 zu Gast in der Schweiz, um über die Lage der katholischen Kirche Mazedoniens zu Informieren.
Kumanovo ist eine Stadt mit etwa 75 000 Einwohnern. In der gesamten Stadt leben heute gerade einmal 400 Katholiken. Die Anzahl der Gläubigen ist seit der Zeit des Kommunismus stark zurückgegangen. Früher trafen sie sich in einer kleinen Kapelle. Doch diese wurde von den Kommunisten kurz nach dem zweiten Weltkrieg zerstört. Der Staat beschlagnahmte damals zahlreiche kirchliche Besitztümer im ganzen Land.
Die Mazedonische Kirche leidet unter den Folgen des Kommunismus
Nach dem Abriss ihrer Kirche trafen sich die Gläubigen mit Genehmigung der Obrigkeit in einem kleinen Raum am Rande der Stadt. Doch auch dieser Gebetsort wurde den Gläubigen von der religionsfeindlichen Regierung genommen. Die Gemeindemitglieder in Kumanovo mussten aufhören gemeinsam zu beten, weil sie keinen Ort mehr hatten, an dem sie sich versammeln durften. Einige hielten aber am Glauben fest. Für den Empfang der Sakramente nahmen sie den 50km langen Weg nach Skopje auf sich. Die Folgen der kommunistischen Herrschaft sind in Mazedonien vielerorts noch immer spürbar. Der katholischen Bevölkerung Kumanovos fehlt bis heute ein angemessenes Gotteshaus.
Gottesdienste in einem feuchten Kellerraum
Der Raum, in dem sich Kumanovos Katholiken gegenwärtig treffen, befindet sich im Keller eines Hauses, das von aussen nicht an eine Kirche erinnert. Unten in der kleinen Kapelle ist die feuchte Luft ist deutlich zu spüren – Wasserflecken sind am Boden und den Wänden erkennbar. Jüngst drang nach anhaltenden Regenfällen Wasser durch die Aussenwände des Kellerraums, in dem die katholische Bevölkerung von Kumanovo ihre Gottesdienste feiert. Schimmel beginnt sich an den feuchten Wänden auszubreiten und die Gesundheit der Gläubigen zu gefährden. Maximal 60 Personen haben Platz, sich zum Gottesdienst zu versammeln. Das Haus, in dem sich die unterirdische Kapelle befindet, wurde von der Kirchengemeinde angemietet. Dass sie sich dies überhaupt leisten kann, verdankt sie einem Spender aus dem Ausland, der für sie die Miete des Hauses übernimmt. Auch die liebevoll bemalten Wände täuschen kaum darüber hinweg, dass der aktuelle Gebetsort mehr ein Provisorium darstellt als eine dauerhafte Lösung.
Der Traum von einer richtigen Kirche in der zweitgrössten Stadt Mazedoniens
«Eine neue Kirche ist bereits in Arbeit. Doch das Geld für die Fortsetzung der Bauarbeiten ist uns ausgegangen; gestiegene Preise für Baustoffe und Handwerker sowie der Mangel an finanziellen Ressourcen haben für einen Stillstand auf der Baustelle gesorgt», berichtet Anton, der Architekt, der neuen Kirche, von der gerade einmal das Kellergeschoss erkennbar ist. «Viele Arbeiter arbeiten gerade lieber im Ausland, wo die Inflation weniger stark zugeschlagen hat als in Mazedonien. Die verbliebenen Arbeiter haben ihre Preise stark erhöht», erklärt Anton. Er ist der Kreative Kopf hinter den Bauplänen für die neue Kirche, die in Kumanovo entstehen soll. 18 Meter hoch soll der Kirchturm später in die Höhe ragen. Die Spitze soll ein grosses Kreuz zieren. Im Untergeschoss der Kirche, dessen Form bereits an Fundament und Betonwänden erkennbar ist, soll sich einmal ein Begegnungsraum für die Gemeinde befinden. Bisher ist dieser allerdings alles andere als einladend.
Kirchenbaustelle wartet auf Unterstützer
Die Decke fehlt. Der Boden ist von Nägeln und Bauschutt bedeckt. Armierungseisen ragen in die Luft. Der Architekt würde zumindest den ersten Bauabschnitt gerne bald abschliessen. «Die Baustelle ist gefährlich und wir haben Angst, dass die Nachbarskinder auf die Idee kommen, auf der Baustelle zu spielen und sich verletzen», sagt der Architekt, der mit dem gegenwärtigen Projekt seinen ersten Kirchenneubau realisiert. Das an die Kirche anschliessende Pfarrhaus besitzt schon zwei Stockwerke. Es soll Pfarrer Tomasz den Priester der Gemeinde, sowie Gäste der Pfarrei beherbergen können und auch die Möglichkeit für pastorale Arbeit bieten.
Die Neue Kirche soll der Barmherzigkeit Gottes geweiht sein.
«Wir wollen die Barmherzigkeit Gottes zu den Menschen in Kumanovo bringen», erläutert Pfarrer Tomasz, der vor 10 Jahren aus dem katholischen Polen in die Nordmazedonische Diaspora kam, um der kleinen Kirche des Landes beizustehen. «Wir wollen als katholische Kirche in Kumanovo Präsenz zeigen und für die Menschen da sein. Die Menschen kommen mit ihren Sorgen und Nöten zu mir und fragen mich bei den kleineren und grösseren Problemen ihres Alltags um Rat. Als Priester ist man auf dem Balkan Mädchen für alles.» Mit dem Kirchenbau hofft der junge Priester den Menschen ihre Sehnsucht nach einem Ort für das gemeinsame Gebet gerecht werden zu können. «Viele Leute haben das Bedürfnis nach einer Kirche. Nordmazezedonien ist ein Multikulturelles und multireligiöses Land. Die Orthodoxen und die Muslime haben alle ihre Gebetshäuser und auch wir brauchen ein Gotteshaus. Es ist hier ist ein sehr belebtes Viertel, es gibt viele junge Familien mit Kindern. Als wir den Bauplatz segneten und Kirchenlieder sangen, öffneten sich die Fenster der angrenzenden Hochhäuser und Kinder fingen an zu klatschen. Das macht uns Hoffnung», erklärt Pfarrer Tomasz, «Aber nur wenn es Hilfe gibt, kann ein Raum entstehen, in dem unsere Kirche weiter wachsen kann».
Kleine Kirche – Grosse Aufgaben Die Katholische Kirche in Nordmazedonien
In Nordmazedonien leben Schätzungen zufolge 15.000 bis 20.000 Katholiken. Für sie ist Kiro Stojanov als Bischof verantwortlich. Er ist vom 28.02.2024 bis 03.03.2024 zu Gast in der Schweiz und gibt in verschiedenen Pfarreien Zeugnis über die Situation der kleinen katholischen Minderheit in seiner Heimat und informiert darüber, was die Kirche dort für die Gesellschaft leistet.
«Ich möchte den Menschen in der Schweiz über die Geschichte der katholischen Kirche Mazedoniens* berichten, wie sich unsere Kirche heute entwickelt und warum sie in unserer Gesellschaft gebraucht wird, auch wenn wir zahlenmässig nur einen kleinen Anteil ausmachen», erklärt Bischof Stojanov. In Nordmazedonien leben Angehörige verschiedener Religionsgemeinschaften friedlich zusammen: Etwa zwei Drittel der 2,1 Millionen Einwohner des Landes sind orthodoxe Christen, ein Drittel sind Muslime. Die Katholiken machen weniger als ein Prozent der Gesamtbevölkerung aus.
Bischof zweier katholischer Riten Die kleine katholische Minderheit teilt sich zwischen denen des byzantinischen und des lateinischen Ritus auf. Bischof Kiro Stojanov ist für beide verantwortlich. Er ist gleichzeitig Oberhaupt für die Katholiken der Mazedonischen Griechisch-katholischen Kirche der Eparchie Mariä Verkündigung Strumica-Skopje und der Katholiken des römischen Ritus im Bistum Skopje. «Die lateinische Diözese Skopje ist uralt. Die Eparchie hingegen gibt es erst seit 2018», erklärt Bischof Stojanov. Zuvor gab es für die Gläubigen des byzantinischen Ritus eine Diözese, die sich über das gesamte ehemalige Jugoslawien erstreckte. «Zwischen beiden Riten gibt es ein gutes Miteinander. Die Priester, Schwestern und Gläubigen leben gut zusammen», stellt Bischof Stojanov fest. «Dass es im Land zwei Riten gibt, hat auch zur Folge, dass die Feiertage zu unterschiedlichen Zeitpunkten gefeiert werden, da beide unterschiedliche Kalender benutzen. Ich bin es gewohnt zweimal Weihnachten und zweimal Ostern zu feiern», erklärt der Bischof. «Dass die Feiertage an verschiedenen Terminen gefeiert werden, hat den Vorteil, dass ich in den Pfarreien gut aushelfen kann».
Die Kirche ist ein Zeichen in der Gesellschaft Nordmazedoniens Obwohl, sie eine kleine Minderheit darstellt, nimmt die katholische Kirche in Nordmazedonien eine wichtige gesellschaftliche Rolle ein. Sie ist sehr engagiert in Bildungs- und Sozialprojekten. «Wir haben die Caritas, die wichtige Arbeit leistet. Es gibt zwei Bildungszentren, ein Zentrum für Behinderte Kinder. Und Radio Maria sendet in Strumica ein wertvolles Programm, das nicht nur von Katholiken gerne gehört wird. Die Kirche ist ein Zeichen in der Gesellschaft! Unsere Jugendlichen sind eng mit der Kirche verbunden und unsere Kirchen sind gut besucht. Der Glaube spielt eine wichtige Rolle im Alltag der Menschen», berichtet Bischof Stojanov. «Für uns ist wichtig, dass der Glaube weitergegeben wird, dass es guten Religionsunterricht gibt. Es ist uns ein Anliegen, dass die jungen Leute eine solide christliche Bildung erhalten und dass wir, obwohl wir eine Minderheit sind, ein Zeichen für das Christentum sind.»
Herausforderungen für die kleine Kirche Mazedoniens Doch die Situation in Nordmazedonien gestaltet sich für die kleine katholische Kirche nicht immer einfach. «Unsere Probleme sind materielle Probleme», beklagt der Bischof. «Wenn wir etwas organisieren, ist es immer problematisch, weil alles mit Kosten verbunden ist. Die steigenden Preise stellen unsere kleine Kirche vor grosse Herausforderungen. Weil wir nur wenige Gläubige sind, spüren wir das stärker als andere.» Ein weiteres Problem sei laut dem Bischof, dass junge Familien häufig nach Westeuropa auswandern. «Auch wenn die Gläubigen bei uns sehr engagiert sind, merkt man besonders in kleinen Pfarreien sofort, wenn engagierte junge Familien fehlen, denn unsere Kirche lebt von der Freiwilligenarbeit.»
Kirchenvertreter arbeiten ohne festes Gehalt «Keiner unserer Priester hat ein festes Monatsgehalt. Wir leben nur von Messtipendien», berichtet der Bischof. Messstipendien sind Spenden, die Priester dafür erhalten, dass sie eine Heilige Messe im Anliegen eines Wohltäters feiern. «Auch die Ordensschwestern in Mazedonien haben kein Gehalt. Das Hilfswerk «Kirche in Not (ACN)» unterstützt die Ordensschwestern in Mazedonien mit Existenzbeihilfe. Diese Hilfe, die
unsere sie erhalten, ist wichtig, denn die Schwestern helfen überall, wo es ihnen möglich ist», so der Bischof. Die Schwestern unterstützen die Arbeit der Pfarreien, sie kümmern sich um notleidende Menschen, darunter auch Waisenkinder.
Unterstützung für die Kirche in Mazedonien
«Ohne die Zuwendungen der Hilfswerke wäre es für uns sehr schwierig. Wir sind sehr dankbar für die Hilfe der Wohltäter von «Kirche in Not (ACN)». Wir brauchen Ihre Unterstützung für unsere Arbeit, für unsere Bildungszentren und pastorale Entwicklungen. Auch Renovierungs- oder Bauprojekte wären ohne Unterstützung von aussen nicht möglich», bemerkt der Bischof. «Im Moment möchten wir in einer Pfarrei in Kumanovo eine Kirche bauen. Die Gläubigen in der zweitgrössten Stadt unseres Landes müssen bisher im Keller eines Hauses Gottesdienst feiern.» Die Bauarbeiten für eine neue Kirche haben zwar bereits begonnen, doch kann die Diözese wegen der gestiegenen Preise, den Bau nicht fortsetzen. «Darum», erklärt der Bischof, «haben wir die Wohltäter von «Kirche in Not (ACN)» um Unterstützung gebeten».
Mit Ihrer Spende unterstützen Sie den Dienst der Kirche in Nordmazedonien, die sich trotz bescheidener finanzieller Mittel engagiert für Bedürftige und junge Menschen einsetzt.
Zeitplan
Datum
Zeit
Ort
Mittwoch, 28.02.2024
19.00h
Killwangen AG, Bruder Klaus Hl. Messe, Anschliessend kurzer Vortrag und Gespräch im Pfarreisaal
Donnerstag, 29.02.2024
09.30h 19.00h
Muttenz BL, Johannes Maria VianneyHl. Messe, Anschliessend Austausch bei Kaffeeim Pfarreisaal
Neuendorf SO, Maria Heimsuchung Hl. Messe
Freitag, 01.03.2024
09.00h 19.00h
Eiken AG, St. Vinzenz Hl. Messe
Solothurn SO, Kirche Kloster Namen Jesu Hl. Messe
Samstag, 02.03.2024
09.30h 17.00h
Basel BS, St. Clara Hl. Messe Arlesheim BL, Dom Hl. Messe, Anschliessend Gespräch im Pfarreisaal
Sonntag, 03.03.2024
09.00h
10.30h
14.30h
Gunzgen SO, St. Katharina Hl. Messe Kappel SO, St. BarbaraHl. Messe Solothurn SO, St. Marien Hl. Messe in Kroatischer Sprache
Montag bis Freitag um 9.00h
Dienstag mit Anbetung auch um 19.00h
Samstag um 17.30h
Sonntag um 10.30h und 19.00h
Regelmässig
Täglich ab 16h (ver. Sendungen und Musik)
Täglich 18h (Rosenkranz)
Montag 18.30h (Betrachtungen, Opus Dei oder Aktuelles)
Freitag 16h (Nachrichtensendung)
Samstag 15.00-17.ooh (Wdh. Nachrichtensendung etc.)
Monatlich
Erster Mittwoch im Monat 16.30h (Kinder- und Jugendsendung)
Ab 27.02.2022, jeweils letzter Sonntag im Monat, beginnt die kroatische Sendung HKE Pax Vobis
Im Jahr
Fasten- und Osterzeit, Advents- und Weihnachtszeit
SPENDEN
Bank: UBS Bern
NOVA RADIO
IBAN. CH8300235235940724M5A
BIC/SWIFT: UBSWCHZH30A
SFr. 25.– pro Monat
SFr. 300.– pro Jahr
Liebe Zuhörer/innen
Liebe Leser/innen
In besonderen Zeiten braucht es besondere Menschen. Wir versuchen den katholischen Glauben voranzutreiben.
Novaradio.ch braucht Ihre Hilfe, um das katholische Internetradio auf- und auszubauen. Bitte helfen Sie uns mit einer Spende, eventuell auch durch einen Dauerauftrag, damit Novaradio.ch weiterhin für Sie da sein kann.
2 Makk 8,22 An die Spitze der einzelnen Gruppen stellte er seine Brüder Simeon, Josef und Jonatan, denen er je fünfzehnhundert Mann zuwies,
2 Makk 8,23 und außerdem den Eleasar. Er selbst las aus der Heiligen Schrift vor und gab die Losung aus: Mit Gottes Hilfe! Dann trat er vor die erste Reihe und griff Nikanor an.