Missionieren mit Taten und Worten
Bern (novaradio.ch): Am letzten Sonntag feierte die Kirche Weltmissionssonntag. Der Weltmissionssonntag ruft uns in Erinnerung, dass die Kirche missionarisch ist. Wir können unseren Glauben und die damit verbundene Freude nicht für uns behalten, sondern müssen diese mit anderen Menschen teilen. Heute sind es nicht mehr ferne Kontinente, die missioniert werden müssen, sondern die Schweiz. So viele Menschen leben bei uns ohne den Glauben an Christus.
In der heutigen Zeit stellen sich viele Menschen die Frage, wie man missionieren kann in einer Gesellschaft, in der so wenig über den Glauben gesprochen und in der es nicht gerne gesehen wird, das Thema Religion zu erwähnen. Missionieren bedeutet jedoch nicht immer, den Mitmenschen durch Worte zu überzeugen, sondern vor allem mit einem guten Beispiel voranzugehen und aufzuzeigen, dass es einen Unterschied macht, ob man Christ ist oder nicht. Wenn jeder Katholik mit seinem Leben zumindest eine andere Person überzeugen könnte, den Glauben anzunehmen, würde sich die Anzahl Katholiken verdoppeln. Eigentlich ist es sehr traurig, dass es die allermeisten Christen nicht schaffen, durch ihr Leben andere Menschen zu überzeugen, Christen zu werden. Was müssen wir tun, um neue Christen zu gewinnen? Wichtig ist meines Erachtens, dass die Menschen um uns herum merken, dass uns der Glaube wichtig ist. Wenn jemand nicht in die Messe geht und nicht regelmässig betet, wird er niemanden für den Glauben gewinnen können, da er selbst nicht für Christus brennt. Nur wenn wir selbst Feuer und Flamme sind für den katholischen Glauben, kann der Funke auch auf andere Menschen überspringen. Die zweite Eigenschaft, die wichtig ist, ist Demut. Es bringt nichts, hochmütig Christus zu verkünden und auf andere Religionen oder Kulturen herunterzuschauen. Jeder Mensch hat seine Weltanschauung, die wir nicht von heute auf morgen ändern können. Einen Menschen für Christus zu gewinnen braucht Zeit und Geduld. Der dritte wichtige Faktor ist, mehr Taten anstatt Worte sprechen zu lassen. Wenn wir nicht bereit sind, mit Taten aufzuzeigen, dass wir in der Nachfolge Jesu stehen, bleiben all unsere Worte blass.
Der letzte Punkt ist wohl der wichtigste: Wir müssen nicht nur andere Menschen missionieren, sondern auch uns selbst. Uns muss klar sein, dass wir uns jeden Tag neu für Christus entscheiden und uns zu ihm bekennen müssen. Nur wenn wir jeden Tag von Neuem JA zu Christus sagen, werden wir zu glaubhaften Missionaren, die auch andere Menschen zu Christen machen. DR