Tag Archiv für unsere liebe frau von lourdes

Mittwochskolumne: Unsere Liebe Frau von Lourdes

Bern (novaradio.ch): Am 11. Februar feiert die Kirche «Unsere Liebe Frau von Lourdes» und gleichzeitig auch den Welttag der Kranken. Zu einer Zeit, als die Kirche durch viele Politiker, Philosophen und Wissenschaftler kritisiert und abgelehnt wurde, erschien dem Mädchen Bernadette 1858 die Muttergottes in Lourdes. Seit der Erscheinung sind viele Menschen in Lourdes geheilt worden und viele Atheisten und Agnostiker sind durch Lourdes zum Glauben gekommen. Auch im 21. Jahrhundert gehen viele Menschen nach Lourdes, um von körperlichen und seelischen Leiden befreit zu werden. Für mich ist Lourdes die Botschaft Gottes an die Menschen, dass Jesus Christus trotz aller technischen und wissenschaftlichen Fortschritte, die in den letzten beiden Jahrhunderten gemacht wurden, Herr der Welt bleibt. Wir sollten uns nicht der Illusion hingeben, Gott durch irgendeine weltliche Weisheit oder materielle Dinge ersetzen zu können. Die menschliche Weisheit kann nur bis zu einem gewissen Grad die Welt verstehen. Einige Dinge werden uns nur durch den Glauben geoffenbart. Die Muttergottes stellte sich Bernadette als Unbefleckte Empfängnis vor, ein Dogma, das 1854 verkündet wurde. Bernadette konnte unmöglich von diesem Dogma wissen, da sie über keine theologische Ausbildung verfügte. Als Menschen sollten wir zwar den Drang haben, möglichst viel zu wissen, jedoch sollten wir auch die Demut zeigen, unsere Grenzen anzuerkennen. Lourdes ist ein Geschenk Gottes an uns Menschen, da die Erscheinung der Muttergottes uns klarmacht, dass Maria an unserer Seite steht und wir alle ihre Kinder sind. Auch wenn nicht jede und jeder eine Heilung in Lourdes erfährt, so schenkt Lourdes uns einen neuen Blick auf unser Leben. Wir erkennen, dass Gott uns nie im Stich lässt – auch nicht in unseren grössten Leiden.

Lourdes sollte uns auch ermutigen, für kranke Menschen zu sorgen und sie nicht zu vergessen. Der Welttag der Kranken sollte uns Kraft geben, uns allen Personen zu widmen, die unsere Hilfe benötigen. Jesus sagt uns, dass alles, was wir für die geringsten seiner Mitschwestern und Mitbrüdern tun, wir für ihn getan haben. In diesem Geist schaffen wir es, eine wahre christliche Gemeinschaft aufzubauen, bei der uns die Welt daran erkennt, dass wir einander aufrichtig lieben. Möge die Liebe Frau von Lourdes uns auf diesem Weg beistehen. DR