Der Kreuzweg ist bei den internationalen Weltjugendtage stets eine besondere Gelegenheit, um Sorgen und Nöte junger Menschen weltweit und Missstände in den Fokus zu rücken. So auch beim Weltjugendtag in Lissabon an diesem Freitag im Park „Eduard VII.“:
„Wir haben diesen Kreuzweg mit Hilfe von Umfragen unter Jugendlichen in der ganzen Welt gestaltet“, berichtet Matilde Trocado, die künstlerische Direktorin des Kreuzweges, gegenüber Radio Vatikan in Lissabon.
„Die Jugendlichen haben Verletzlichkeiten identifiziert, die sie selbst erleben oder die sie in der Welt wahrnehmen. Für die 14 Kreuzwegstationen haben wir 14 solcher Verletzlichkeiten herausgearbeitet. An jeder Kreuzwegstation wird also für jeweils eine Schwäche gebetet.“
Einsamkeit, mentale Gesundheit, Gewalt und Umweltzerstörungen
Was sind die Themen, die junge Menschen aktuell weltweit umtreiben? Matilde Trocado nennt einige, die beim Kreuzweg verarbeitet werden: „Die jungen Leute machen sich etwa über mentale Gesundheit Gedanken, über Intoleranz, Gewalt. Auch Einsamkeit ist ein Thema und die Zerstörung der Schöpfung.“
Diese Bereiche würden beim Kreuzweg zeitgenössisch ins Bild gesetzt, kündigt Trocado an, mit einem „jugendlichen“ Zugang, wie sie formuliert. Der Kreuzweg beim diesjährigen Jugendtag werde „etwas anders (sein), als wir es gewohnt sind“, macht sie neugierig auf das Ereignis.
Interkulturelles Ensemble
Für die Umsetzung der Performance hätten sich junge Leute aus der ganzen Welt beworben, berichtet sie weiter. „Wir haben mit ihnen Videointerviews geführt und sie ausgewählt. Sie kamen Mitte Juni und haben sechs Wochen intensiv gearbeitet, jetzt sind sie ein wenig wie eine große, interkulturelle Familie. Die Gruppe heißt ,Ensemble 23‘ und ist international: die Teilnehmer kommen aus Simbabwe, Chile, Vietnam und anderen Ländern… Sie alle haben sich auf der einen oder anderen Weise mit der Via Crucis identifiziert.“
Quelle: vaticannews