Archiv für 29. Juni 2019

Kostbaren Blut unseres Herrn Jesus Christus

Ab 1. Juli weihen wir den Monat Blut Christi. Hier können Sie alles darüber lesen.

 

Monat des kostbaren Blutes

Das Blut Jesu Christi wird von den Christen verehrt, weil es Jesus Christus für die Erlösung der Menschheit am Kreuz vergossen hat. Es ist das Blut, das aus dem Herzen Jesu am Kreuz geflossen ist. Darin wird die Stiftung der Kirche gesehen.
Beim letzten Abendmahl mit seinen Jüngern am Abend vor seiner Hinrichtung am Kreuz bestimmte Jesus Brot und Wein zu bleibenden Zeichen seiner Gegenwart in der christlichen Gemeinde, und er deutete das Brot als seinen Leib und den Wein als sein Blut: „Er nahm den Kelch, sprach das Dankgebet und reichte ihn den Jüngern mit den Worten: Trinkt alle daraus; das ist mein Blut, das Blut des Bundes, das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“ (Mt 27,25-26 EU) Die Verwandlung (Transsubstantiation) des Weines in das Blut Christi ist seitdem das zentrale Geheimnis der Eucharistie.

Theologischer Hintergrund

Das Blut Jesu Christi ist der göttliche Lösepreis, den Gott Vater in seiner Gerechtigkeit fordert, um dem Menschen nach dem Falle Adams das Himmelreich zu öffnen. Durch die Teilhabe an diesem Blut wird der Mensch von der Ursprungsünde (Erbsünde) befreit, um mit Gott wieder Umgang haben zu können. Die Anteilhabe am Blut Christi ist reines Geschenk, jedoch hat der so geheiligte Mensch nun ein Recht in den Himmel zu gelangen.
Das Blut Christi „ist das höchste Zeugnis des Erlösungsopfers Christi, das sich mystisch und wirklich in der heiligen Messe erneuert und das dem christlichen Leben Sinn und Richtung verleiht“.

Das Blut in der Heiligen Schrift

Im Spätjudentum und im Neuen Testament bezeichnet das Begriffspaar „Fleisch und Blut“ den gesamten Menschen in seiner vergänglichen Natur (Sir 14, 18; 17,31; Mt 16. 17; Jo I1 13) und somit auch die Beschaffenheit, die der Sohn Gottes bei seiner Menschwerdung angenommen hat (Hebr 2, 14).
Altes Testament

Gleich allen Religionen der Antike erkannte auch die Religion Israels dem Blut einen heiligen Charakter zu, denn im Blut ist das – Leben (Lev 17, 11. 14; Dt 12, 23), und alles. was mit dem Leben zusammenhängt. steht in enger Beziehung zu Gott, dem einzigen Herrn des Lebens. Daraus ergeben sich drei Folgerungen: das Verbot des Mordes, das Verbot des Blutgenusses, die Verwendung des Blutes im Kult.

Verbot des Mordes

Der Mensch ist nach dem Bilde Gottes geschaffen worden, deshalb hat Gott allein Macht über sein Leben; wenn jemand sein Blut vergießt, wird Gott ihn darob zur Rechenschaft ziehen (Gn 9, 5f). Darin liegt die religiöse Begründung des Gebotes des Dekaloges beschlossen: „Du sollst nicht töten“ (Ex 20,13). Im Falle eines Mordes .,schreit“ das Blut des Opfers gegen den Mörder „um Rache“ (Gn 4, 10f; vgl.2 Sm 21, I; Ez24,7f; 35,6). Nach dem Gewohnheitsrecht galt damals die Vollstreckung der ,.Blutrache“ als rechtmäßig (Gn 9, 6). Es suchte nur der Maßlosigkeit in der Rache zu steuern (vgl. Gn 4.15. 23f) und sie an bestimmte Regeln zu binden (Dt 19, 6-13; Nm 35, 9-34). Im übrigen nimmt Gott selbst diese Rache auf sich. indem er das unschuldige Blut über das Haupt derer kommen lässt. die es vergießen (Ri 9, 23f; 1 Kg 2, 32). Deshalb wenden sich die verfolgten Gerechten an ihn. auf dass er das Blut seiner Diener räche {Ps 79. 10; 2 Makk 8. 3; vgl. Jb 16. 18-21). und er selbst verspricht, dass er es an seinem Tage tun wird (Is 63. 1-6).

Verbot des Blutgenusses
Das Verbot, Blut und nicht rituell ausgeblutetes Fleisch zu genießen (Dt 12. 16; 15. 23; vgl. 1 Sm 14.32-35), reicht weit über die biblische Offenbarung zurück (vgl. Gen 9. 4). Welches auch sein ursprünglicher Sinn gewesen sein mag, jedenfalls erhält es im Alten Testament eine klare Begründung: Das Blut gehört gleich dem Leben Gott allein zu; es bildet seinen Anteil an den Opfern (Lv 3, 17). Der Mensch darf sich seiner nur zu Sühneriten bedienen (Lv 17, 11f). Dieses Verbot des Blutgenusses blieb in den ersten Zeiten des Christentums noch eine Zeitlang in Geltung, um die Tischgemeinschaft zwischen Juden und bekehrten Heiden zu erleichtern (Apg 15.20-29). Jedoch gab der Herr diese Vorschrift nicht, um seinem Volk ein Joch aufzuerlegen, sondern weil das Blut dem menschlichen Wesen nicht zuträglich ist.

Kultische Verwendung des Blutes

Der heilige Charakter des Blutes bestimmte endlich auch seine vielfältige kultische Verwendung.

a) Der Bund zwischen Jahwe und seinem Volke wurde durch einen blutigen Ritus besiegelt: Das Blut der Opfer wurde zur Hälfte auf den Altar als den Stellvertreter Gottes gegossen, zur anderen Hälfte auf das Volk gesprengt. Moses erklärte diesen Ritus mit den Worten: „Das ist das Blut des Bundes. den Jahwe mit euch geschlossen hat. ..“ (Ex 24. 3-8). Dadurch wurde ein unzerreißbares Band zwischen Gott und seinem Volke geknüpft (vgl. Zach 9.11; Hebr 9; 16-21).
b) Auch bei den Opfern bildet das Blut das wesentliche ‚Element. Ob es sich um das Ganzopfer, um das Gemeinschaftsopfer oder um Weiheriten handelt, in allen Fällen sprengen die Priester es auf den Altar und dessen Umgebung (Lv I. 5. 11; 9, 12 usw.). Im Pascharitus kommt dem Blute des Lammes eine andere Bedeutung zu: Man besprengt damit die Pfosten und den Sturz der Türen (Ex 12,7.22), um das Haus vor den vernichtenden Plagen zu bewahren (12, 13.23).
c) In den Sühneliturgien kommt den Riten mit dem Blut eine ganz besondere Bedeutung zu, „denn das Blut erwirkt Sühne“ (Lv 17, 11). Man führte damit Besprengungen durch (4,6f usw.); vor allem aber betrat der Hohepriester am Großen Versöhnungstage das Allerheiligste mit dem Blute jener Opfer, die für seine Sünden und für die Sünden des Volkes geschlachtet worden waren (16).
d) Endlich besaß das Blut auch weihende Wirkung. Es bringt in den Weiheriten für die Priester (Ex 29, 20f; Lv 8, 23f. 30) und für den Altar (Ez 43, 20) die Zueignung an Gott zum Ausdruck.

Neues Testament

Wenn das Neue Testament die blutigen Opfer des jüdischen Kultes beendet und jene gesetzlichen Bestimmungen außer Kraft setzt, die sich auf die Blutrache bezogen, so auf Grund dessen, dass es die Bedeutung und den Wert jenes „unschuldigen Blutes“, jenes „kostbaren Blutes“, anerkennt (I Petr I, 19), das zur Erlösung der Menschen vergossen worden ist.

Die synoptischen Evangelien

In dem Augenblick, da Jesus frei und bewusst den Tod auf sich nahm, gedachte er der Verantwortung Jerusalems: Die Propheten von einst waren hingemordet worden; er selbst wurde dem Tode überliefert, auch seine Gesandten werden getötet werden. Die schuldige Stadt musste ein strenges Gericht Gottes treffen; all das unschuldige Blut, das seit dem Blute Abels hienieden vergossen worden war, sollte über dieses Geschlecht kommen (Mt 23, 29-36). Auch die Passion fügt sich in diese dramatische Perspektive ein: Judas erkennt, dass er unschuldiges Blut verraten hat (27, 4), Pilatus wäscht seine Hände davon rein, während das Volk die Verantwortung dafür auf sich nimmt (27, 24f). Das Drama hat aber auch noch ein anderes Gesicht. Beim letzten Abendmahle hatte Jesus den eucharistischen Kelch dargereicht als „das Blut des Bundes, das für die Vielen vergossen wird zur Vergebung der Sünden“ (26, 28 par.). Sein Leib, den er hingegeben, und sein Blut, das er vergossen hat, machen seinen Tod zu einem Opfer, dem eine doppelte Bedeutung zukommt: Es ist ein Opfer des Bundes, das an die Stelle des Sinaibundes den Neuen Bund setzt; es ist aber auch ein Sühnopfer im Sinne der Prophetie vom Knechte Jahwes. Auf diese Weise wird das zu Unrecht vergossene unschuldige Blut zum Blut der Erlösung.

Johannes

In der Darstellung des Johannesevangelikums flossen aus der Seite Christi, die von der Lanze durchstochen wurde, Wasser und Blut (Joh 19,31-37 EU) als doppeltes Zeugnis der Liebe Gottes, das das Zeugnis des Geistes bekräftigt (1 Joh 5,6-8 EU). Nun aber erweisen dieses Wasser und dieses Blut in der Kirche nach wie vor ihre belebende Macht. Das Wasser ist das Zeichen des Geistes, der die Wiedergeburt bewirkt und den Durst stillt (Joh 3,5 EU; 4,13-14 EU). Das Blut wird den Menschen in der eucharistischen Feier dargereicht: „Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt. der hat das ewige Leben … der bleibt in mir und ich in ihm“ (Joh 6,53-56 EU).

Paulus

Der heilige Paulus bringt den Sinn des Kreuzes Christi gern durch den Hinweis auf sein Erlöserblut zum Ausdruck. Der mit seinem eigenen Blute bedeckte Jesus spielt fortan für alle Menschen jene Rolle, die der Sühnedeckel von einst in der Sühne-Zeremonie nur angedeutet hatte (Röm 3, 25); er ist der Ort der göttlichen Gegenwart und verbürgt die Vergebung der Sünden. Denn sein Blut hat eine heilbringende (Heil) Kraft; durch es sind wir gerechtfertigt (Röm 5. 9), erlöst (Eph 1,7), zum Eigentum Gottes geworden (Apg 20,28); durch es wird die Einheit zwischen den Juden und den Heiden (Eph 2, 13), zwischen den Menschen und den himmlischen Mächten hergestellt (Kol 1.20). Die Menschen aber können mit diesem Blute des Neuen Bundes in Gemeinschaft treten. wenn sie aus dem eucharistischen Kelche trinken (I Kor 10, I6f; 11.25-28). Dabei kommt zwischen ihnen und dem Herrn eine tiefe Einheit eschatologischen Charakters zustande: Es ist eine Erinnerung an den Tod des Herrn und eine Ankündigung seiner Wiederkunft (11, 26).

Der Hebräerbrief

Im Hebräerbrief wird das Betreten des Allerheiligsten durch den Hohenpriester mit dem Sühneblut als die prophetische Vorausdarstellung (Typos) des Eingehens Christi in den Himmel mit seinem eigenen Blute betrachtet, das unsere Erlösung bewirkt (Hebr 9. 1-14). Dieses Bild verbindet sich mit dem von jenem Opfer des Bundes, das Moses auf dem Sinai dargebracht hat: Das Blut Jesu, das Blut des Neuen Bundes, ist zur Vergebung der Sünden der Menschen vergossen worden (Hebr 9, 18-28). Durch es erlangen die Sünder Zutritt zu Gott (10. 19); dieses Blut. das lauter ruft als das Abels (12. 24). bewirkt ihre Heiligung (10,29; 13, 12) und ihre Aufnahme in die Herde des guten Hirten (13, 20).

Offenbarung des Johannes

Die Apokalypse gibt nur die traditionelle Lehre wieder, wenn sie vom Blute des Lammes spricht. Dieses Blut hat uns von unseren Sünden reingewaschen (Apk 1.5; vgl. 7. 14). Hat uns für Gott losgekauft und zu einem Königreich von Priestern gemacht (5. 9). Eine Lehre. der um so größere Bedeutung zukommt, als Babylon die Stadt des Bösen, in dem Augenblick, da der Seher geschrieben hat, das Blut der Martyrer in Strömen vergoss (18. 24). Die Martyrer haben dank dem Blute des Lammes den Satan besiegt (12. 11), doch schreit ihr vergossenes Blut deshalb nicht weniger nach Gerechtigkeit. Gott wird es rächen. indem er jenen Menschen, die es vergossen haben, Blut zu trinken gibt (16. 3-7), bis ihr eigenes Blut vergossen und zum Siegesgepränge des Wortes wird, wenn es kommt, um Gericht zu halten (19. 13; vgl. Is 63.3).

Wunder

In den Eucharistischen Wundern wird vom Eucharistischen Leib oder dem Kostbaren Blut Jesu Christi berichtet, so z.B. in Lanciano oder Walldürn.

Ansprache von Papst em. Benedikt XVI zum Thema Blut Christi Link

Nachrichtensendung vom 28.06.2019

 

Der Zürcher Statthalter gab grünes Licht, für den 10. Marsch fürs Läbe. Der Marsch wird dieses Jahr in Zürich stattfinden.

Zoom/Irena Sendler

Die polnische Katholikin Irena Sendler rettete insgesamt 2500 jüdische Kinder vor der Deportation in Konzentrationslager und damit vor dem sicheren Tod. 1943 wurde sie dafür von der Gestapo inhaftiert und brutal gefoltert. Im Gefängnis hatte sie ein Andachtsbildchen zur göttlichen Barmherzigkeit dabei, auf dem stand „Jesus, ich vertraue auf Dich“, das sie 1979 Papst Johannes Paul II. übergab.

Sie wurde von den Nationalsozialisten zum Tode verurteilt, wurde aber von einem Soldaten dank der Intervention des polnischen Widerstandes befreit. Am Endes Krieges kümmerte sie sich weiter um die von ihr geretteten Kinder und wollte sie mit ihren Familien wieder zusammenführen. Die meisten der Eltern waren jedoch tot, so dass sie sie in Waisenhäusern unterbringen musste, einige schickte sie auch nach Palästina. 1965 erhielt sie von einer jüdischen Organisation eine Auszeichnung für ihr Werk. Gegen Ende ihres Lebens erhielt sie Dank von den Kindern, die sie einst gerettet hatte. Mehrmals wurde sie für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen. Am 12. Mai 2008 starb sie im Alter von 98 Jahren.

DIE GESCHICHTE

Irena Sendler ist eine 97-jährige Polin, die während des Holocaust 2.500 jüdische Kinder gerettet hat.

Sie nimmt das weinende Baby in ihre Arme, dreht der hysterischen Mutter den Rücken zu und geht in die Nacht. Wenn sie erwischt wird, werden sie und das Baby sterben.
„Versprich mir, dass mein Kind lebt!“ Die Mutter schreit verzweifelt nach ihr.
Sie dreht sich für einen Moment um. „Das kann ich nicht versprechen. Aber ich kann dir versprechen, dass, wenn er bei dir bleibt, er sterben wird.“

Irena Sendler ist 97 Jahre alt. Sie hat dieses Bild in ihren Träumen im Laufe der Jahre unzählige Male gesehen, die Schreie der Kinder gehört, als sie aus dem Griff ihrer Mütter gezogen wurden; jedes Mal ist es eine andere Mutter, die hinter ihr schreit. Für die Kinder schien sie eine gnadenlose Entführerin zu sein; in Wahrheit war sie die Agentin, die ihr Leben rettete.

Frau Sendler, Codename „Jolanta“, schmuggelte in den letzten drei Monaten vor der Auflösung des Ghettos Warschau 2.500 Kinder aus dem Ghetto. Sie fand für jedes Kind ein Zuhause. Jedem wurde ein neuer Name und eine neue Identität als Christ gegeben. Andere retteten auch jüdische Kinder, aber viele dieser Kinder wurden nur im Körper gerettet; tragischerweise verschwanden sie aus dem jüdischen Volk. Irena tat alles, was sie konnte, um sicherzustellen, dass „ihre Kinder“ eine Zukunft als Teil ihres eigenen Volkes haben würden.
Sie listete die Namen jedes geretteten Kindes auf und vergrub die Listen in einem Glas, in der Hoffnung, dass die Kinder nach dem Krieg wieder mit ihren Familien vereint werden konnten.

Frau Sendler nannte den Namen und die neue Identität jedes geretteten Kindes auf dünnen Zigarettenpapieren oder Seidenpapier. Sie versteckte die Liste in Gläsern und vergrub sie unter einem Apfelbaum im Hinterhof ihrer Freundin. Ihre Hoffnung war es, die Kinder nach dem Krieg wieder mit ihren Familien zu vereinen. Obwohl die meisten ihrer Eltern im Warschauer Ghetto oder in Treblinka starben, wurden die Kinder, die überlebende Verwandte hatten, nach dem Krieg wieder an sie zurückgegeben. Doch Irena Sendler versteht sich als alles andere als eine Heldin. „Ich habe nur das getan, was normal war. Ich hätte mehr tun können“, sagt sie. „Dieses Bedauern wird mir bis zu meinem Tod folgen.“

Obwohl sie 1965 die Yad Vashem-Medaille für die Gerechten unter den Nationen erhielt, war die Geschichte von Irena Sendler praktisch unbekannt. Aber 1999 wurde das Schweigen von einigen unwahrscheinlichen Kandidaten gebrochen: vier protestantischen High-School-Mädchen im ländlichen Kansas. Die Mädchen suchten nach einem Thema für den Kansas State National History Day Wettbewerb. Ihr Lehrer, Norm Conard, gab ihnen einen kurzen Absatz über Frau Sendler, aus einer 1994 erschienenen US News & World Report Geschichte, „The Other Schindlers“. Herr Conard dachte, die Zahlen seien falsch. Schließlich hatte noch nie jemand von dieser Frau gehört; Schindler, der so berühmt war, hatte 1.000 Juden gerettet. 250 Kinder schienen wahrscheinlicher als 2.500.

Conard ermutigte die Mädchen, die wahre Geschichte zu erforschen und zu entdecken. Mit seiner Hilfe begannen die Mädchen, das Leben dieser mutigen Frau zu rekonstruieren. Auf der Suche nach ihren Bestattungsunterlagen entdeckten sie zu ihrer Überraschung, dass sie noch am Leben war, neunzig Jahre alt und in Warschau lebte. Die Mädchen sammelten viele Details aus Mrs. Sendlers Leben, die sie schließlich in einem kurzen Stück „Life in a jar“ zusammenstellten. Das Stück wurde seitdem hunderte Male in den Vereinigten Staaten, Kanada und Polen aufgeführt und wurde im Radio und Fernsehen ausgestrahlt, um die stille Heldin der Welt zu präsentieren.

Irena Sendler wurde 1910 in Otwock, etwa 15 Meilen südöstlich von Warschau, geboren. Ihr Vater, ein Arzt und einer der ersten polnischen Sozialisten, erzogen sie dazu, Menschen unabhängig von ihrer ethnischen Zugehörigkeit oder ihrem sozialen Status zu respektieren und zu lieben. Viele seiner Patienten waren arme Juden. Als 1917 eine Typhusepidemie ausbrach, war er der einzige Arzt, der in der Gegend blieb. Er hat sich die Krankheit zugezogen. Seine letzten Worte an die siebenjährige Irena waren: „Wenn du jemanden ertrinken siehst, musst du hinein springen und versuchen, ihn zu retten, auch wenn du nicht schwimmen kannst.“
Schon vor dem Krieg hatte Irena eine starke Loyalität gegenüber den Juden. In den 1930er Jahren setzte sie sich an der Warschauer Universität für ihre jüdischen Freunde ein. Juden wurden gezwungen, getrennt von „arischen“ Studenten zu sitzen. Eines Tages ging Irena auf die jüdische Seite des Raumes. Als der Lehrer ihr sagte, sie solle sich bewegen, antwortete sie: „Ich bin heute Jüdin.“ Sie wurde sofort vertrieben. (Jahrzehnte später, unter kommunistischer Herrschaft, galt sie als subversiv; ihrem Sohn und ihrer Tochter wurde der Zugang zur Warschauer Universität verweigert.)
Im Herbst 1939 fiel Deutschland in Polen ein und begann seinen Feldzug der Massenvernichtung. Viele Polen waren schnell auf der Seite der Nazis. Obwohl Juden von den polnischen Massen nie akzeptiert worden waren, hatten viele von ihnen in den wenigen Tagen vor der Überflutung des Landes mit ihren polnischen Landsleuten gekämpft. Nun bedeuteten diese Loyalitäten nichts mehr.

Frau Sendler war Oberverwalterin im Warschauer Sozialamt, das für die Suppenküchen in allen Stadtteilen zuständig war. Sie verteilten Mahlzeiten und leisteten finanzielle Hilfe und andere Dienstleistungen für die Armen, älteren Menschen und Waisenkinder. Von 1939-1942 war sie an der Beschaffung gefälschter Dokumente beteiligt und registrierte viele Juden unter christlichen Namen, damit sie diese Dienste erhalten konnten; sie nannte sie alle als Typhus- und Tuberkuloseopfer, um Ermittlungen zu vermeiden.

Es war nicht genug. Irena schloss sich der Zegota an, dem Rat für Judenhilfe, der vom polnischen Untergrundwiderstand organisiert wurde und von London aus mit Hilfe vieler britischer Juden operierte. Sie erhielt einen Pass vom Warschauer Seuchenbekämpfungsamt, um das Warschauer Ghetto zu betreten, und schmuggelte Lebensmittel, Medikamente und Kleidung ein. Über 450.000 Juden waren in den kleinen 16-Block-Bereich des Warschauer Ghettos gezwungen worden; 5.000 starben jeden Monat. Irena fühlte, dass ihre Bemühungen nur dazu beitrugen, das Leiden zu verlängern, aber nichts taten, um Leben zu retten. Sie entschied, dass das Beste, was getan werden konnte, war, zu versuchen, die Kinder zu retten. „Als der Krieg begann, ertrank ganz Polen in einem Meer aus Blut. Aber vor allem betraf es die jüdische Nation. Und innerhalb dieser Nation waren es die Kinder, die am meisten litten. Deshalb mussten wir ihnen unser Herz schenken“, sagte Sendler in der ABC News. Durchbrechen der Mauern.

1942 wurde Frau Sendler, „Jolanta“, mit der Leitung der Kinderabteilung von Zegota beauftragt. Sie und ihr fünfundzwanzigköpfiges Team organisierten, um so viele Kinder wie möglich aus dem Ghetto zu schmuggeln. Zehn Mitglieder sollten Kinder herausschmuggeln, zehn sollten Familien finden, die die Kinder aufnehmen sollten, und fünf waren für die Beschaffung falscher Dokumente zuständig.
Das Schwierigste war, die Eltern davon zu überzeugen, sich von ihren Kindern zu trennen. Sogar die vielen weltlichen jüdischen Eltern schauten vor dem Gedanken zurück, ihre Kinder in katholische Häuser oder Klöster zu geben, wo sie getauft oder christliche Gebete gelehrt werden konnten. Viele wählten stattdessen den Tod mit ihren Kindern. Irena, selbst eine junge Mutter, fand es fast unmöglich, Eltern davon zu überzeugen, sich von ihren Kindern zu trennen und sie einem nichtjüdischen Fremden anzuvertrauen. Das Einzige, was ihr Kraft gab, diesem Schmerz standzuhalten, war das Wissen, dass es keine andere Hoffnung auf Überleben gab. Manchmal überzeugte sie schließlich die Eltern, nur um mit der hartnäckigen Ablehnung der Grosseltern konfrontiert zu werden. Sie war gezwungen, mit leeren Händen zu gehen und kehrte am nächsten Tag zurück, um festzustellen, dass die ganze Familie nach Treblinka geschickt worden war.

Viele im Ghetto dachten, dass Treblinka eine Umsiedlung sei. Eigentlich war es noch schlimmer als Auschwitz, das ein Arbeitslager/Todeslager war. Treblinka hingegen enthielt kaum mehr als Gaskammern und Öfen. Im Kampf gegen die Zeit betrat „Jolanta“ mehrmals täglich das Ghetto und trug auf ihrem Arm einen gelben Davidstern, um ihre Solidarität zu zeigen, und versuchte verzweifelt, Eltern davon zu überzeugen, dass sie ihre Kinder mitnehmen durften. Viele Eltern würden sie fragen, warum sie ihr vertrauen sollten. „Du solltest mir nicht vertrauen“, würde sie zustimmen. „Aber es gibt nichts anderes, was du tun kannst.“

Die zweitgrösste Herausforderung war die Suche nach polnischen Familien. Die Todesstrafe für jede Familie, die einen Juden beherbergt, wurde nicht immer durchgesetzt, aber etwa 700 Menschen wurden deswegen getötet. Viele der Kinder mussten in Waisenhäusern und Klöstern versteckt werden. Jolanta schrieb ihnen, dass sie Taschen mit alter Kleidung zum Spenden habe; unter der alten Kleidung würde sie ein Kind verstecken.
Dann gab es den Schmuggel der Kinder aus dem Ghetto. Kleine Kinder wurden sediert, um sie vor dem Weinen zu bewahren, dann versteckt in Säcken, Kisten, Leichensäcken oder Särgen. Ältere Kinder, die vorgeben konnten, krank zu sein, wurden in Krankenwagen herausgebracht. Viele wurden durch Kanäle oder unterirdische Tunnel geschmuggelt oder durch ein altes Gerichtsgebäude oder eine alte Kirche neben dem Ghetto gebracht.
Ausserhalb der Ghetto-Mauern erhielten die Kinder falsche Namen und Dokumente. Frau Sendler behauptet, dass sich niemand jemals geweigert hat, ihr ein Kind wegzunehmen. Aber oft mussten Kinder mehrmals umgesiedelt werden. Sie erinnert sich, dass sie einen kleinen Jungen von einer Wächterfamilie zur nächsten trug, als er schluchzte: „Wie viele Mütter kann ein Mensch haben? Das ist meine dritte!“ Der Schmuggel verlief nicht immer wie geplant. Die vierzehnjährige Renada Zajdman wurde hinausgeschmuggelt, dann aber von ihrem Retter getrennt. Sie überlebte mehrere Monate lang allein in Lagern, bis sie wieder mit Mitgliedern von Zegota in Kontakt kam. Die Kirche war aktiv an einem Grossteil der Arbeit von Frau Sendler beteiligt. Sie betont jedoch, dass es nicht darum ging, Menschen zum Katholizismus zu bekehren, sondern Leben zu retten. Jede Familie musste versprechen, die Kinder nach dem Krieg an alle überlebenden Familienmitglieder zurückzugeben. Leider wurde dieses Versprechen nicht immer eingehalten. Frau Sendler verbrachte Jahre nach dem Krieg mit Hilfe ihrer Listen, um vermisste Kinder aufzuspüren und Familienmitglieder wieder zu verbinden. Von den verbleibenden Waisenkindern wurden etwa 400 mit Adolph Berman, einem Führer in Zegota, nach Israel gebracht. Viele andere haben sich dafür entschieden, bei ihren Adoptiveltern zu wohnen. Trotz der Bemühungen von Frau Sendler, sie aufzuspüren, werden immer noch etwa 400 bis 500 Kinder vermisst; vermutlich haben sie entweder nicht überlebt oder sie leben irgendwo in Polen oder anderswo, vielleicht ohne ihre jüdische Identität zu kennen. Entdeckt!

Zwei Jahre lang waren Jolantas verdeckte Operationen erfolgreich. Dann, am 20. Oktober 1943, holte die Gestapo sie ein. Sie wurde verhaftet, in Warschaus berüchtigtem Pawiak-Gefängnis eingesperrt und gefoltert. Ihre Füsse und Beine waren gebrochen. Sie braucht wegen dieser Verletzungen noch Krücken und einen Rollstuhl und trägt immer noch die Narben dieser Schläge. Sie weigerte sich, einen ihrer Mitverschwörer zu verraten oder den Aufenthaltsort eines der Kinder preiszugeben, Jolanta wurde durch das Erschiessungskommando zum Tode verurteilt, ein Urteil, das sie mit Stolz akzeptierte. Aber ohne ihr Wissen hatte Zegota eine der deutschen Wachen bestochen, die ihr im letzten Moment bei der Flucht half. Er notierte ihren Namen auf der Liste derjenigen, die hingerichtet worden waren. Am nächsten Tag verkündeten die Deutschen lautstark die Nachricht von ihrem Tod. Sie sah Poster in der ganzen Stadt, die darüber berichteten. Die Gestapo fand schließlich heraus, was passiert war; sie schickten die Wache an die russische Front, ein Urteil, das sie für schlimmer hielt als der Tod. Irena verbrachte den Rest des Krieges damit, sich zu verstecken, genau wie die Kinder, die sie gerettet hatte. Von der Gestapo unermüdlich verfolgt, setzte sie ihre Rettungsbemühungen nach Kräften fort, aber bis dahin war das Warschauer Ghetto liquidiert worden.

Aufgrund der Unterdrückung der Geschichte durch das kommunistische Regime und seines Antisemitismus waren sich nur wenige Polen der Arbeit von Zegota bewusst, obwohl 1995 in der Nähe des ehemaligen Warschauer Ghettos eine Gedenktafel zur Ehre der Organisation enthüllt wurde. Frau Sendler setzte ihr Leben einfach und leise fort und arbeitete weiterhin als Sozialarbeiterin…. bis die Entdeckung durch die Teenager aus Kansas sie in die Öffentlichkeit katapultierte.
Irena Sendler wurde 2003 in Warschau mit dem Orden des Weißen Adlers, der höchsten Auszeichnung Polens, ausgezeichnet. In diesem Jahr wurde sie für den Friedensnobelpreis nominiert. Auf einer Sondersitzung im Oberhaus des polnischen Parlaments kündigte Präsident Lech Kaczynski den einstimmigen Beschluss an, Frau Sendler für die Rettung „der wehrlosesten Opfer der NS-Ideologie: der jüdischen Kinder“ zu ehren. Er bezeichnete sie als „große Heldin, die zu Recht nach dem Friedensnobelpreis benannt werden kann. Sie verdient großen Respekt von unserer ganzen Nation.“

Das heutige Warschau zeugt noch heute von Frau Sendlers lebensrettendem Werk. Der Eckladen, in dem die Kinder im Keller versteckt waren, und der Apfelbaum, in dem die Namen der begrabenen Kinder noch stehen, liegen in Sichtweite der Bundeswehrkaserne. Obwohl die Kinder sie nur als Jolanta gekannt hatten, als ihre Geschichte veröffentlicht wurde, erhielt sie Anrufe von Leuten, die ihr Gesicht auf den Fotos erkannten: „Ich erinnere mich an dein Gesicht! Du hast mich aus dem Ghetto geholt!“
In einem Interview mit ABC News äußerte Frau Sendler Anfang des Jahres einige ihrer Frustrationen darüber, wie wenig sich in der Welt verändert hat: „Nach dem Zweiten Weltkrieg schien es, dass die Menschheit etwas verstand und dass so etwas nicht wieder passieren würde“, sagte Sendler. „Die Menschheit hat nichts verstanden. Religiöse, Stammes- und nationale Kriege dauern an. Die Welt ist weiterhin in einem Meer aus Blut.“ Aber sie fügte hinzu: „Die Welt kann besser sein, wenn es Liebe, Toleranz und Demut gibt.“


Irena Sendler ist am 12. Mai 2008 gestorben.
Im April 2009 wurde ihre Geschichte in einem Fernsehfilm „Das mutige Herz von Irena Sendler“ gezeigt.

Quelle: aish.com

Nachrichtensendung vom 21.06.2019

 

Marsch fürs Läbe mit 25.000 Unterzeichner, verlangen vom Bundesrat, eine Klarstellung im Abtreibungspolitik. Mehr dazu in unserer Nachrichtensendung.

News

Der Dreifaltigkeitssonntag ist der Sonntag nach Pfingsten. An ihm wird in der römisch-katholischen Kirche die Urquelle aller Gnaden der Erlösung, die wir im Kirchenjahr feiern und uns aneignen, die heiligste Dreifaltigkeit (Trinität), Vater, Sohn und Heiliger Geist gedacht. Sie haben den Ratschluss, die gefalle Menschheit zu erlösen, gefasst. Die Menschwerdung des Sohnes Gottes, das ist die Vereinigung der göttlichen mit der menschlichen Natur in der Einheit der göttlichen Person, ist das Werk aller drei göttlichen Personen. Letzter, tiefster Grund und letzte, tiefste Wirkursache der Gnade, der Erlösung, Heiligung und Vollendung des Menschen im Gottesreich der heiligen Kirche ist die heiligste Dreifaltigkeit.
Diese Dreifaltigkeit bekennen die Gläubigen z.B. beim Sprechen des Nikäno-Konstantinopolitanischen Glaubensbekenntnisses, wo es heißt: „Wir glauben an den einen Gott, den Vater, den Allmächtigen, der alles geschaffen hat … Und an den einen Herrn Jesus Christus, Gottes eingeborenen Sohn, aus dem Vater geboren vor aller Zeit: Gott von Gott, Licht vom Licht, wahrer Gott vom wahren Gott, gezeugt, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater … Wir glauben an den Heiligen Geist, der Herr ist und lebendig macht, der aus dem Vater und dem Sohn hervorgeht, der mit dem Vater und dem Sohn angebetet und verherrlicht wird, der gesprochen hat durch die Propheten …“
Gott in sich selbst (immanente Trinität) hat sich den Menschen in der Geschichte um unseres Heils willen offenbart (ökonomische Trinität). Bei aller theologischen Interpretation bleibt dieser „Gott in drei Personen“ ein Geheimnis, dem man sich nur staunend, mit gläubigem Herzen nähern kann.
Das Dreifaltigkeitsfest stellt uns Gott vor als den einen Gott, der gleichzeitig drei-einig ist: Vater, Sohn und Geist. Anders als bei anderen Festen steht im Mittelpunkt des Dreifaltigkeitsfestes eine christliche Grundaussage, kein einzelnes Heilsereignis. Der Ursprung dieses Festes liegt im Mittelalter, im gallischen Raum. In Klöstern wurde es schon vor der Wende ins 2. Jahrtausend gefeiert. Erst unter Papst Johannes XXII. wurde es 1334 für die ganze Kirche offiziell eingeführt. Das wir das Fest am Sonntag nach Pfingsten feiern, verdeutlicht, dass hier die Vollendung des Heilsmysterium im Mittelpunkt steht. Gott ist in sich selbst Beziehung: Vater – Sohn und Geist. Er will, dass wir Menschen die Beziehung zu ihm suchen und pflegen. Zugang zum Geheimnis des Hochfestes der Allerheiligsten Dreifaltigkeit, das gleichwohl Geheimnis bleibt, finden wir über Jesus und seine Botschaft vom Vater im Himmel und vom Geist, den der Vater im Namen Jesu sendet (vgl. Johannes 14, 26). Mit jedem Kreuzzeichen erinnern wir uns daran, dass wir auf den dreifaltigen Gott getauft sind. Die römisch-katholische Kirche zählt die Sonntage bis zur Liturgiereform 1969 „nach Pfingsten“.
„Gott ist Licht“ (1 Joh. 1,5). Deshalb ist die Gewandfarbe des Festes weiss.