Mittwochskolumne: Darstellung des Herrn

Darstellung des Herrn

Bern (novaradio.ch): Am 2. Februar feiert die Kirche das Hochfest Darstellung des Herrn, volkstümlich auch Mariä Lichtmess genannt. Maria und Josef bringen Jesus in den Tempel, wie es das jüdische Gesetz vorschreibt. Dort begegnen ihnen Simeon und Hanna, die auf das Heil Israels warten. Beide erkennen in Jesus die ersehnte Rettung und preisen Gott für seine Grösse und Güte.

Was sagt uns dieses Fest heute? Für mich ist die Demut zentral, mit der Maria und Josef die jüdischen Tempelgesetze befolgen. Beide wussten, dass Jesus kein normales Kind war. Sie hätten voller Stolz und Hochmut alle Gesetze des alten Bundes ignorieren können, was sie aber nicht getan haben. In der heutigen Zeit gibt es so viele Menschen, die das Gefühl haben, sie müssten sich nicht an die kirchlichen Regeln halten, da sie besser als die Kirche wissen, was richtig und was falsch ist. Beispielsweise gehen sie nicht der Sonntagspflicht nach, da sie glauben, Gott verlange dies nicht. Auch das Gebet vernachlässigen sie. Diese Menschen sollten sich an Beispiel an der Heiligen Familie nehmen. Diejenigen, die glauben, sie seien auserwählt, müssen noch mehr Demut zeigen und die Gebote Gottes noch intensiver befolgen als die anderen Menschen. Gott liebt die Demütigen und diejenigen, die sich nicht über die Regeln Gottes und seiner Kirche stellen. Der zweite Punkt hängt mit dem ersten zusammen. Simeon und Hanna warten auf das Heil Israels. Sie gehen hierfür ständig in den Tempel und beten. Auch wir sollten unser Heil nicht von materiellen Dingen oder anderen weltlichen Angelegenheiten erwarten, sondern vom Gebet. Papst Franziskus hat das Jahr 2024 zum Jahr des Gebets ausgerufen. Wir sollten alle seinem Aufruf folgen und uns vermehrt dem Gebet widmen. Wie Simeon und Hanna sollten wir hierbei die Geduld aufbringen, nicht aufzugeben, sondern beharrlich zu bleiben und auf unser Heil zu hoffen. Leider gibt es viele Menschen in unserer Gesellschaft, die traurig und unzufrieden sind mit ihrem eigenen Leben. Sie fallen in Depression und Verzweiflung, da sie keinen Ausweg sehen. Gerade diese Menschen sollten all ihre Kraft auf das Gebet konzentrieren. Im Gebet sehen wir unser Leben durch die Augen Gottes. Wir erkennen, dass Gott jeden von uns einzigartig erschaffen hat und uns alle liebt. Dies gibt uns die Stärke, unseren Alltag zu meistern. Nutzen wir daher das Hochfest Darstellung des Herrn, um uns neu darauf zu besinnen, dass die Kirche uns mit ihren Geboten, die Heilige Messe zu besuchen und zu beten, keine Last auferlegt, sondern diese Gebote zu unserem Heil einfordert. DR

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