Während sich weltweit Widerspruch gegen Fiducia supplicans regt, aber Papst Franziskus seinen Kritikern die kalte Schulter zeigt, begab sich die derzeit umstrittenste Person an der Römischen Kurie, Kardinal Victor Manuel „Tucho“ Fernández, erneut zu Papst Franziskus. Manche befürchten nichts Gutes. Als Fernández am 13. November in Audienz empfangen wurde, folgte darauf die Veröffentlichung von Fiducia supplicans.
Der Aufstieg von Tucho Fernández gilt in seinem Kontext seit der Zeit einiger in den Geschichtsbüchern verruchter Renaissance-Päpste als beispiellos. Der Karriere-Turbo wurde im vergangenen Jahr erst so richtig gezündet, indem ihn Franziskus offiziell nach Rom berief, zum Kardinal kreierte und an die Spitze der einstigen Glaubenskongregation setzte, einer römischen Institution, die beide vor ihrem Sprung nach Rom zutiefst verachteten. Wäre es nach Franziskus gegangen, hätte er Fernández bereits 2017 direkt zum Nachfolger des entlassenen Glaubenspräfekten Kardinal Gerhard Müller ernannt. Manchmal stehen Franziskus aber seine vielen strategischen und taktischen Überlegungen im Weg. Er wagte den zu offensiven und provokanten Schritt noch nicht. Benedikt XVI. war noch zu rüstig.
Er ist als Präfekt des Glaubensdikasteriums erst seit Ende September im Amt, schaffte es jedoch, innerhalb der ersten 50 Tage zur umstrittensten Gestalt am bergoglianischen Hof zu werden, den derzeit täglich Rücktrittsaufforderungen erreichen.
Doch Franziskus hält an seinem Lieblings-Zögling, der es sogar zum Übernamen „Pornopräfekt“ gebracht hat, fest. Der argentinische Blogger Caminante Wanderer, bestens vertraut mit Bergoglios Umfeld, schrieb am Tag nach der Veröffentlichung von Fiducia supplicans zu Victor Manuel Fernández:
„Ein Narr, der aus reiner Vetternwirtschaft an die Spitze des wichtigsten Dikasteriums der Kirche gesetzt wurde, ist in der Lage, die seit mehr als zwanzig Jahrhunderten geltende Lehre zu ändern, nur weil er, wer weiß mit welchen Mitteln, die Unterschrift des Papstes erhält. Früher hätten solche Wichtigtuer allenfalls eine luxuriöse Villa in irgendeinem Winkel des Kirchenstaates oder Zugang zu einem privilegierten Lupanar [antikes Bordell] erhalten. Heute bekommen sie die Aufhebung der Gebote des Gesetzes Gottes, und die Kirche hat keine angemessenen und wirksamen Mechanismen, um dies zu verhindern.“
Die Anspielung, „wer weiß mit welchen Mitteln“, bezieht sich auf das ungeklärte Verhältnis, das Papst Franziskus und Tucho Fernández verbindet.
„Wahrscheinlich gibt es auch persönliche Motive. Bergoglio und Fernández besitzen labyrinthische Persönlichkeiten – der eine psychopathisch, der andere feminin…“, so Caminante Wanderer am selben 19. Dezember.
Gestern empfing Papst Franziskus erneut Kardinal Fernández in Audienz. Im Tagesbulletin des Heiligen Stuhls wurde bekanntgegeben:
Der Heilige Vater Franziskus hat heute morgen in Audienz empfangen:
– Seine Eminenz Kard. Victor Manuel Fernández, Präfekt des Dikasteriums für die Glaubenslehre.
Über den Inhalt des Gesprächs wurde nichts bekanntgegeben. Manche befürchten die nächste Aktion, für die sich Franziskus, laut eigenen Worten, auf den „Gott der Überraschungen“ beruft.
Quelle: katholisches.info