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NEWS: Kardinal Arthur Roche: „Wenn sie nur wüssten, dass ich an den meisten Tagen die Messe auf Latein feiere“

In der anhaltenden Debatte um die liturgischen Reformen der katholischen Kirche sorgt ein Satz von Kardinal Arthur Roche für Aufsehen: „Wenn sie nur wüssten, dass ich an den meisten Tagen die Messe auf Latein feiere.“ Diese Bemerkung des britischen Präfekten des Dikasteriums für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung wirft ein neues Licht auf seine Position und die Wahrnehmung seiner Rolle.

Bildquelle: Daniel Ibáñez / EWTN News

Kardinal Roche gilt als eine der zentralen Figuren bei der Umsetzung von Traditionis Custodes, dem Motu Proprio von Papst Franziskus, das die Feier der traditionellen lateinischen Messe erheblich einschränkt. Viele traditionsverbundene Katholiken betrachten ihn daher als Kritiker der überlieferten Liturgie. Seine jüngste Aussage deutet jedoch darauf hin, dass er selbst eine tiefe Wertschätzung für das Latein in der Liturgie hat.

Diese Äusserung zeigt die Komplexität der liturgischen Diskussionen innerhalb der Kirche. Während einige Gläubige befürchten, dass das Erbe der traditionellen Messe schrittweise verdrängt wird, betonen Befürworter der Reformen, dass es nicht um die Sprache der Messe geht, sondern um die Einheit und den Geist des Zweiten Vatikanischen Konzils. Kardinal Roche scheint sich genau in dieser Spannung zu bewegen: einerseits als Verteidiger der Reformen, andererseits als jemand, der die Schönheit der lateinischen Liturgie weiterhin persönlich pflegt.

Die Diskussion um die lateinische Messe bleibt auch nach Jahrzehnten lebendig. Kardinal Roches überraschendes Bekenntnis könnte dazu beitragen, Brücken zwischen den verschiedenen liturgischen Strömungen zu bauen – oder neue Fragen aufwerfen, wie die Kirche mit ihrem reichen liturgischen Erbe in die Zukunft gehen soll.

Nachrichtensendung von 17.01.2025

NEWS: Die traditionelle Pfingstwallfahrt von Paris nach Chartres wird eingeschränkt

Die traditionelle Pfingstwallfahrt von Paris nach Chartres, die jährlich Tausende von Gläubigen anzieht, steht möglicherweise vor Einschränkungen bezüglich der Feier der Alten Messe. Der Vatikan erwägt ein Verbot der tridentinischen Messe während dieser Wallfahrt, da Bedenken bestehen, die Organisatoren könnten sich nicht an die geltenden liturgischen Normen halten. Zudem wird ihnen vorgeworfen, ohne entsprechende Genehmigung aus Rom eine nicht-öffentliche Messe nach dem Missale von 1962 planen zu wollen.

Die Veranstalter zeigen sich überrascht und bedauern ein mögliches Verbot, da es den zukünftigen Teilnehmern schwer zu vermitteln wäre. Der Bischof von Chartres, Philippe Christory, äusserte Enttäuschung über die Haltung der Organisatoren gegenüber den aktuellen Messbüchern und hofft auf mehr Offenheit. Er betont jedoch die positiven Aspekte der Wallfahrt, die Menschen weit über die traditionalistische Gemeinschaft hinaus zusammenführt.

Papst Franziskus hatte 2021 mit dem Motu Proprio „Traditionis custodes“ die Feier der traditionellen lateinischen Messe strenger reglementiert. Diese Massnahmen führten zu Diskussionen innerhalb der Kirche und scheinen das Interesse junger Katholiken an der Alten Messe eher zu steigern. So verzeichnete die Pfingstwallfahrt nach Chartres in den vergangenen Jahren einen Anstieg der Teilnehmerzahlen, insbesondere unter Jugendlichen.

Ob und in welchem Umfang die Feier der Alten Messe bei der kommenden Pfingstwallfahrt eingeschränkt wird, hängt von den Entscheidungen des Vatikans und der Bereitschaft der Organisatoren ab, sich den aktuellen liturgischen Vorgaben anzupassen. Die Diskussionen hierzu sind noch im Gange, und es bleibt abzuwarten, welche Regelungen für zukünftige Wallfahrten gelten werden.

NEWS: Überlieferter Ritus aus Notre-Dame in Paris verbannt

Die Nachricht, dass der überlieferte Ritus (auch bekannt als „tridentinische Messe“ oder „ausserordentliche Form des römischen Ritus“) in Notre-Dame in Paris verboten wurde, ist Teil einer breiteren Diskussion innerhalb der katholischen Kirche über die Verwendung des traditionellen lateinischen Ritus.

Im Juli 2021 veröffentlichte Papst Franziskus das Motu Proprio Traditionis Custodes, das die Feier der tridentinischen Messe stark einschränkt. Es bekräftigt, dass der Novus Ordo Missae (die ordentliche Form des römischen Ritus, eingeführt 1970 nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil) die einzige normative Form des Messritus in der katholischen Kirche sein soll. Diözesanbischöfe wurden ermächtigt, die Feier des traditionellen Ritus in ihrer Diözese zu regulieren oder einzuschränken.

Die Entscheidung, den überlieferten Ritus in Notre-Dame de Paris zu verbieten, könnte im Zusammenhang mit diesen Regelungen stehen. Die Kathedrale, die sich derzeit noch im Wiederaufbau nach dem verheerenden Brand von 2019 befindet, steht symbolisch für die Einheit der Kirche in Frankreich und weltweit. Ein Verbot könnte Ausdruck der Bemühungen sein, diese Einheit zu fördern, indem die liturgischen Feiern auf den Novus Ordo beschränkt werden.

Diese Entwicklungen haben jedoch auch Kritik hervorgerufen, insbesondere von Gläubigen, die eine tiefe Bindung an die traditionelle Liturgie haben. Sie sehen die Einschränkungen als eine Marginalisierung einer legitimen Form des liturgischen Ausdrucks.

NEWS: Papier der französischen Bischöfe: Der Vatikan erwägt Verbot traditioneller Messen in den Kathedralen zur Chartres-Pilgerfahrt 2025

Die jährliche Pilgerfahrt von Paris nach Chartres ist ein bedeutendes spirituelles Ereignis, das traditionell Anhänger der katholischen Kirche aus der ganzen Welt anzieht. Besonders die Feier der überlieferten lateinischen Messe spielt dabei eine zentrale Rolle und hat in den letzten Jahren eine zunehmende Resonanz erfahren. Doch ein aktuelles Dokument der französischen Bischöfe, das an den Vatikan übermittelt wurde, könnte diese Tradition vor Herausforderungen stellen. Der Vatikan soll Berichten zufolge erwägen, die Feier traditioneller Messen in den Kathedralen während der Pilgerfahrt 2025 zu untersagen.

Der Hintergrund

Die Pilgerfahrt von Chartres, die traditionell zu Pfingsten stattfindet, ist ein Treffpunkt für Anhänger der alten liturgischen Tradition, die auch als „Tridentinische Messe“ bekannt ist. Diese Form der Messfeier geniesst bei konservativen Katholiken grosse Wertschätzung, da sie als Ausdruck tiefer Spiritualität und liturgischer Kontemplation gilt.

Seit Papst Franziskus im Jahr 2021 das Motu Proprio Traditionis Custodes veröffentlichte, hat sich jedoch die Haltung der katholischen Kirche gegenüber der traditionellen Messe verschärft. Das Dokument betont, dass die neue liturgische Ordnung, wie sie im Zweiten Vatikanischen Konzil festgelegt wurde, die „einzige Ausdrucksform des römischen Ritus“ sei. In diesem Kontext wurden viele Einschränkungen für die Feier der traditionellen Messe eingeführt.

Das Papier der französischen Bischöfe

Die französischen Bischöfe haben nun ein Papier verfasst, das die Sensibilitäten und Spannungen im Zusammenhang mit der Chartres-Pilgerfahrt adressiert. In dem Schreiben wird offenbar Sorge geäussert, dass die starke Fokussierung auf die traditionelle Messe die Einheit der Kirche gefährden könnte. Es wird angeregt, dass die Feier der traditionellen Messe in Kathedralen während der Pilgerfahrt 2025 untersagt werden sollte, um eine größere Integration der liturgischen Praxis zu fördern.

Reaktionen und Kontroversen

Das potenzielle Verbot hat bereits im Vorfeld zu lebhaften Diskussionen geführt. Befürworter der traditionellen Messe kritisieren die Pläne als Angriff auf die liturgische Vielfalt und eine Missachtung der Spiritualitätsbedürfnisse vieler Gläubiger. Sie argumentieren, dass die traditionelle Messe nicht nur ein liturgisches Relikt sei, sondern ein lebendiger Ausdruck des katholischen Glaubens.

Auf der anderen Seite betonen Vertreter der Reform, dass die Einheit der Kirche über persönlichen Vorlieben stehen müsse. Ein Verbot könne helfen, Spannungen zwischen verschiedenen liturgischen Gruppen zu entschärfen und den Fokus auf die gemeinsame Feier des Glaubens zu lenken.

Bedeutung für die Zukunft

Die Entscheidung des Vatikans über das Verbot könnte weitreichende Auswirkungen haben. Sie wäre ein deutliches Signal, wie die Kirche in Zukunft mit der Spannung zwischen Tradition und Reform umzugehen gedenkt. Gleichzeitig dürfte sie eine wichtige Bewährungsprobe für die französische Kirche sein, die traditionell eine enge Verbindung zur Pilgerfahrt von Chartres pflegt.

Unabhängig von der Entscheidung wird die Pilgerfahrt von Chartres 2025 ein bedeutendes Ereignis bleiben, das die lebendige Vielfalt und die Herausforderungen der katholischen Kirche im 21. Jahrhundert widerspiegelt.