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NEWS: Rom lässt Fiducia supplicans durch Rupnik-Mitarbeiterin verteidigen

Im jüngsten Kapitel einer lang andauernden Kontroverse hat der Vatikan eine bemerkenswerte Entscheidung getroffen, die für Aufsehen sorgt: Rom hat eine enge Mitarbeiterin des umstrittenen Künstlers und Priesters Marko Ivan Rupnik beauftragt, das Kunstwerk „Fiducia supplicans“ zu verteidigen. Diese Entscheidung wirft viele Fragen auf und beleuchtet die komplexe Beziehung zwischen Kunst, Religion und Ethik.

Der Hintergrund

Marko Ivan Rupnik ist ein slowenischer Jesuitenpriester und international anerkannter Künstler, dessen Werke in vielen Kirchen und religiösen Institutionen zu finden sind. Trotz seines künstlerischen Ruhms ist Rupnik auch eine umstrittene Figur. Es wurden Vorwürfe sexuellen Missbrauchs gegen ihn erhoben, was zu einer intensiven Diskussion über die moralische Integrität seiner Werke geführt hat.

Das Kunstwerk „Fiducia supplicans“

„Fiducia supplicans“ ist eines der bekanntesten Werke Rupniks. Es stellt eine betende Figur dar, die um Vertrauen und Barmherzigkeit bittet. Die tief spirituelle und symbolische Natur des Werkes hat es zu einem zentralen Stück in der Diskussion über Rupniks Einfluss und Vermächtnis gemacht. Kritiker argumentieren, dass die spirituelle Bedeutung des Kunstwerks durch die Vorwürfe gegen den Künstler beeinträchtigt wird, während Befürworter darauf bestehen, dass das Kunstwerk unabhängig von den Handlungen seines Schöpfers betrachtet werden sollte.

Die Verteidigung durch eine Rupnik-Mitarbeiterin

In einer unerwarteten Wendung hat der Vatikan nun entschieden, dass eine enge Mitarbeiterin Rupniks die Verteidigung von „Fiducia supplicans“ übernehmen soll. Diese Entscheidung signalisiert eine klare Haltung: Die Kunst und ihr spiritueller Wert stehen im Vordergrund, unabhängig von den Kontroversen um den Künstler selbst.

Die ausgewählte Mitarbeiterin, die anonym bleiben möchte, hat eng mit Rupnik an vielen seiner Projekte gearbeitet und gilt als eine der besten Kennerinnen seines Werkes. Ihre Aufgabe wird es sein, die spirituelle Tiefe und Bedeutung von „Fiducia supplicans“ hervorzuheben und zu erläutern, warum das Werk trotz der Kontroversen um seinen Schöpfer weiterhin einen wichtigen Platz in der religiösen Kunst verdient.

Die Reaktionen

Die Reaktionen auf diese Entscheidung sind gemischt. Einige sehen darin einen Versuch des Vatikans, die Kunst von den Verfehlungen des Künstlers zu trennen und die spirituelle Bedeutung des Werkes zu bewahren. Andere hingegen kritisieren die Entscheidung als unsensibel gegenüber den Opfern und als Versuch, die Kontroversen zu verharmlosen.

Die Diskussion um „Fiducia supplicans“ und Marko Ivan Rupnik zeigt deutlich die Herausforderungen, vor denen religiöse Institutionen stehen, wenn es darum geht, Kunst und Ethik in Einklang zu bringen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Verteidigung des Kunstwerks durch eine Rupnik-Mitarbeiterin auf die öffentliche Wahrnehmung auswirken wird und welche weiteren Schritte der Vatikan in dieser Angelegenheit unternehmen wird.

Schlussgedanken

Die Verteidigung von „Fiducia supplicans“ durch eine enge Mitarbeiterin Rupniks ist ein symbolträchtiger Akt, der weitreichende Implikationen hat. Er fordert uns auf, darüber nachzudenken, wie wir Kunst und die Handlungen ihrer Schöpfer bewerten und wie wir mit den komplexen Verflechtungen von Talent, Spiritualität und menschlichen Fehlern umgehen.

NEWS: Priester aus Chicago „segnet“ Lesben als „heilige Ehefrauen“ in blasphemischer Zeremonie und zitiert Papst Franziskus

Die „Segnung“ der Beziehung zweier lesbischer Paare durch einen Priester aus Chicago ist ein alarmierender Beweis dafür, dass die „Segnung“ von „irregulären Paaren“, die von den Fiducia Supplicans befürwortet wird, trotz der Proteste des Vatikans, nichts weiter als ein Schritt in Richtung homosexueller „Ehen“ sein könnte, die schließlich als Sakrament behandelt werden.

Pater Joseph S. Williams, Pfarrer der Pfarrei St. Vincent de Paul in der Erzdiözese von Kardinal Blase Cupich in Chicago, fragte die Frauen, als sie nicht weit vom Altar entfernt standen, einander zugewandt und Händchen haltend: „Verpflichtet ihr euch freiwillig, euch als heilige Eheleute zu lieben?“

„Das tun wir, das tue ich“, antworteten die Lesben Kelli Beard und Myah Knight.

„Liebe Gott, vermehre und weihe die Liebe, die Kelli und Myah füreinander empfinden“, sagte Williams, der mit einer Alb und einer Stola bekleidet war.

„Die Ringe, die sie ausgetauscht haben, sind ein Zeichen ihrer Treue und ihres Engagements“, sagte Williams. „Mögen sie weiterhin in deiner Gnade und deinem Segen gedeihen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.“

„Gottes Segen sei dein, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist“, sagte der Priester, während er das Kreuzzeichen über dem lesbischen „Paar“ machte, das sich ebenfalls bekreuzigte.

Die katholische Kirche hat immer gelehrt, dass Homosexualität eine schwere Sünde ist und in Übereinstimmung mit der Heiligen Schrift und dem Naturgesetz in sich ungeordnet ist. Man kann nicht sagen, dass Menschen in homosexuellen Beziehungen „einander lieben“, denn Liebe bedeutet, „das Wohl des anderen zu wollen“, wie es der heilige Thomas von Aquin ausdrückte.

Darüber hinaus ist Williams‘ Anrufung Jesu Christi und der Heiligsten Dreifaltigkeit ein schwerwiegender Akt der Blasphemie, der den Namen Gottes missbraucht, um Sodomie zu befürworten, eine Sünde, die „zum Himmel nach Rache schreit“. Sein Mißbrauch der Kirche und der heiligen Gegenstände für den skandalösen homosexuellen „Segen“ ist ein Sakrileg.

Kelli Beard, die das Video des „Segens“ am 22. April auf ihrem Instagram-Account postete, ist eine methodistische Pfarrerin. In der Bildunterschrift schrieb sie: „Myah wollte schon immer in der Kapelle ihrer Alma Mater heiraten, also überraschte ich sie mit einem Segen unserer Ehe! [sic]“

Myah Knight ist eine professionelle Beraterin, die sich selbst als „QTBIPOC-Person“ beschreibt, d.h. als „queere, trans, schwarze, indigene Person of Color“, die sich auf den „Umgang mit sexueller und geschlechtlicher Identität“ konzentriert. Im Jahr 2022 gründete sie eine sogenannte „religiöse Trauma-Selbsthilfegruppe“ für „Queer folx“.

Williams sagte gegenüber OSV News, dass er Fiducia Supplicans so verstehe, „dass der Heilige Vater gesagt hat, dass gleichgeschlechtliche Paare gesegnet werden können, solange es sich nicht um eine Ehesituation handelt… Solange klar ist, dass es keine Ehe ist.“

Dem Video der kurzen Zeremonie nach zu urteilen, ist es jedoch alles andere als offensichtlich, dass dies „keine Ehesituation widerspiegelte“. Im Gegenteil, der „Segen“ spiegelte eine Hochzeitszeremonie wider, bei der der Priester liturgische Gewänder trug und die beiden Frauen als „Ehefrauen“ bezeichnete.

Beard fügte in ihrem Instagram-Videobeitrag eine Reihe vielsagender Hashtags hinzu, darunter: „#catholic Segen“, „#same Sexhochzeit“ und „#same Sexehe“.

„Das war nicht nur ein Segen“, betonte Michael Hichborn, Präsident des Lepanto-Instituts. „Es handelte sich um einen Austausch von Gelübden sodomitischer Treue.“

„Wenn dies NICHT bestraft wird, dann müssen wir davon ausgehen, dass dies die beabsichtigte Wirkung des Dokuments ist“, fügte er hinzu.

In jedem Fall billigt die „Segnung“ eines homosexuellen „Paares“ notwendigerweise ihre sodomitische Beziehung – die Grundlage dafür, dass sie ein „Paar“ sind – im Widerspruch zur katholischen Lehre. Zahlreiche Bischofskonferenzen haben Fiducia Supplicans zurückgewiesen, und prominente Prälaten und Theologen, darunter Kardinal Robert Sarah und Pater Gerald Murray, haben das Dokument verurteilt, weil es Häresie enthalte.

Quelle: Lifesitenews

NEWS: Kardinal Grech distanziert sich von FS

Kardinal Mario Grech, der Generalsekretär des Generalsekretariats der Bischofssynode, erklärte in einem Interview, daß die umstrittene Homo-Erklärung Fiducia supplicans in keinem Zusammenhang mit der Synodalitätssynode stehe, weder mit dem bereits stattgefundenen noch dem bevorstehenden Teil. Ist das eine Form der Distanzierung?

Der Malteser Mario Grech machte unter Papst Franziskus eine steile Karriere. Als Bischof von Gozo, einer Diözese mit gerade einmal 28.000 Katholiken, kleiner Suffragan des Erzbischofs von Malta, katapultierte sich Msgr. Grech 2016 auf das internationale Parkett, als die Maltesische Bischofskonferenz, als erste weltweit, bergoglianische Richtlinien für die Umsetzung der umstrittenen nachsynodalen Erklärung Amoris laetitia einführte,.

Dem Papst war Msgr. Grech bereits im Zuge der ersten Familiensynode 2014 durch eine sehr „inklusive“ Rede bezüglich „Personen in komplexen familiären Situationen“, Homosexuellen und Eltern von Homosexuellen aufgefallen. Als Vorsitzender der Maltesischen Bischofskonferenz hatte er eine sichere Eintrittskarte auch zur zweiten Familiensynode, auf der er seine Ausführungen vertiefte. Er gilt als Hauptautor der maltesischen Richtlinien für Amoris laetitia.

Papst Franziskus wußte das und auch Interventionen politischer Art, etwa zur Migrationsagenda und Kritik am damaligen italienischen Innenminister Matteo Salvini (Lega), zu schätzen und ernannte den Erzbischof von Malta, Msgr. Charles Scicluna, zum beigeordneten Sekretär der römischen Glaubenskongregation und Bischof Grech zum Pro-Generalsekretär der Bischofssynode.

Dann zog der Suffragan an seinem jüngeren Erzbischof vorbei, indem Grech im September 2020 nicht nur zum Generalsekretär der Bischofssynode aufrückte, sondern im selben Jahr von Franziskus auch zum Kardinal kreiert wurde. Als verläßlicher Parteigänger Santa Martas ist er heute auch Mitglied des Dikasteriums zur Förderung der Einheit der Christen, des Dikasteriums für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung und des Dikasteriums für die Bischöfe. Der 67jährige Malteser gilt in Rom als entschlossen, einflußreich, wenn auch intern nicht unbedingt als Sympathieträger.

Grech stellte sich vor zwei Jahren öffentlich auch hinter den deutschen Synodalen Weg, denn er vertraue den deutschen Bischöfen, „daß sie wissen, was sie tun“.

Habe von Fiducia supplicans erst erfahren, als es veröffentlicht wurde
Am vergangenen Wochenende äußerte sich der Kardinal in einem Interview in Irland hingegen bemerkenswert zurückhaltend. Er war Hauptredner der Konferenz „Synodality Explored: Facing the Future Together“ („Synodalität erkunden: Die Zukunft gemeinsam angehen“), die am nationalen irischen Marienheiligtum in Knock in der Grafschaft Mayo stattfand. Dort gab er Sarah MacDonald von OSV News ein Interview, das am Montag veröffentlicht wurde.

Die Kernaussage Grechs lautete: Die Erklärung Fiducia supplicans des Glaubensdikasteriums über die Zulassung von Segnungen für Homo-Paare und andere irreguläre Verbindungen stehe in keinem Zusammenhang mit der Synodalitätssynode und werde auch keinen Einfluß auf diese haben.

Grech legte in dem Interview Wert auf die Feststellung, nicht über das Veröffentlichungsdatum oder den Inhalt von Fiducia supplicans informiert gewesen zu sein. Er habe das Dokument „wie jeder andere auch“ erst „zur Kenntnis genommen, als es veröffentlicht wurde“. Er wolle damit nicht sagen, daß sein Amt konsultiert hätte werden müssen, denn jedes Dikasterium habe „das Recht und die Pflicht, mit der Kirche zu kommunizieren. Das ist die normale Praxis der römischen Kurie.“ Faktisch sagte Kardinal Grech damit aber genau das, denn Fiducia supplicans wurde vor allem mit Verweis auf die zwei Monate zuvor abgehaltene Synodalitätssynode gerechtfertigt. Wie konnte es also sein, daß die Synode der Grund oder zumindest die Ursache für die umstrittene Erklärung ist, aber der ranghöchste zuständige Kurienvertreter nichts davon weiß?

Kardinal Grech relativierte seine Kritik aber sogleich etwas mit dem Zusatz, daß die Dikasterien „dazu da sind, dem Heiligen Vater bei der Erfüllung seiner Mission zu helfen“.

Auf die Frage, ob Fiducia supplicans in den zweiten Teil der Synodalitätssynode im kommenden Herbst einfließen werde, sagte er, das Dokument habe damit „nichts zu tun“, weder mit der vorherigen Synodenversammlung noch mit der bevorstehenden.

Kritik an Äußerlichkeiten, nicht am Substantiellen
Es wäre allerdings verwunderlich, von Kardinal Grech eine substantielle Kritik an der päpstlichen Homo-Agenda zu hören. In der Tat erinnerte der Synoden-Generalsekretär in bezug auf die Synodalität und kontroverse Themen wie Homo-Beziehungen daran, wie auf der Synodalitätssynode im Herbst 2023 die Frage „der Integration von Menschen mit einer anderen sexuellen Orientierung in einem der Entwürfe des Syntheseberichts aufkam, wobei der Begriff ‚LGBTQ‘ verwendet wurde“.

„Wir haben festgestellt, daß einige Leute Schwierigkeiten mit dieser Formulierung hatten und haben sie geändert. Wir haben nicht den Inhalt, sondern den Wortlaut geändert, und auf diese Weise haben wir eine Mehrheit der Stimmen erhalten. Hätten wir die Formulierung beibehalten, wäre die Abstimmung sicher nicht so ausgefallen.
Wir müssen die Bedürfnisse und Empfindlichkeiten aller berücksichtigen, denn unsere Aufgabe ist es, einen Konsens zu finden und als Kirche zu lernen, wie man zu etwas kommt, dem ein möglichst breites Spektrum zustimmt.“

Das klingt weder lehramtlich überzeugend noch vertrauenserweckend, sondern nach Taktik und Demokratisierungsbestrebungen.

Auch in Knock zeigte sich Kardinal Grech als Verfechter der Synodalitätsidee. Vor den Teilnehmern aus verschiedenen irischen Diözesen und Ordensgemeinschaften hob er hervor, daß die Teilnahme an der Synodalität der Kirche helfen werde, die bereits vorhandenen Strukturen zum Funktionieren zu bringen.

Inklusion über alles, doch wer sind die Ausgeschlossenen?
Dabei betonte Grech mehrfach die Inklusionsthese von Papst Franziskus: „Ein dringendes Bedürfnis ist die Bildung, die Bildung für uns alle, ohne jemanden auszuschließen.“
Ebenso die Notwendigkeit, „daß das Volk Gottes zusammenkommt und gemeinsam lernt, ohne daß jemand ausgeschlossen wird“.

Wer aber sind die Ausgeschlossenen, um die sich die Kirchenführung so sorgt? Die einzigen wirklich Ausgeschlossenen sind Priester und Gläubige der Tradition. Doch die meinte der Kardinal natürlich nicht, denn das sind die Vergessenen, regelrechte Desaparecidos, um es mit einem Wort zu sagen, das Argentiniern ein Begriff ist. Der Rekurs auf die Inklusion ist also ein Instrument. Die „Ausgeschlossenen“ sind die Sünder, denen man nicht mehr Reue und Beichte nahelegen will, um in die Gemeinschaft zurückzukehren, sondern die Abschaffung ihrer Sünde und damit ihres sündhaftes Zustandes.

Darauf weist indirekt eine weitere Aussage Grechs hin, indem er erklärte, daß sich zwar „das Evangelium nicht ändern wird, aber mein Verständnis des Evangeliums kann sich ändern“, und daß die Kirche in den zwei Jahrtausenden ihrer Geschichte mit diesem dynamischen Verständnis vorangegangen sei.

Demgegenüber wirken Aussagen wie die folgende wie inhaltsleere Füllsätze. Als ein Konferenzteilnehmer nach den Grenzen der Synodalität fragte, sagte Kardinal Grech, er habe immer betont, daß sich der synodale Prozeß im Lichte des Wortes Gottes, der Tradition und des Lehramtes weiterentwickeln müsse. Um ergänzend hinzuzufügen, daß er daher keine Gefahr sehe, daß ein synodaler Ansatz den Glauben der Menschen gefährden könnte.

Wenn diese Gefahr nicht gegeben ist, warum spricht der Kardinal dann darüber?

Das Interview von Kardinal Grech läßt eine verhaltene Distanzierung von Fiducia supplicans erkennen, die allerdings nicht inhaltlicher Natur ist, sondern so verhalten, daß sie Kritikern von Fiducia supplicans zwar auffallen muß, aber Santa Marta nicht verärgert und vor allem ganz bergoglianisch bleibt. Zudem wurde das Interview in Irland geführt, wo die Bevölkerung soeben erst in einer Volksabstimmung der Gender-Ideologie eine Absage erteilte.

Positioniert sich Kardinal Grech für die Nach-Bergoglio-Zeit, als Bergoglianer ohne Bergoglio?

Quelle: Katholisches.info

Nachrichtensendung vom 19.04.2024

Afrikanische Bischofskonferenzen gegen FS
Papst Franziskus über die Rolle der Frauen

NEWS: BEJAHT FIDUCIA SUPPLICANS HÄRESIE?

Von Gerhard Kardinal Müller
Enthält die jüngste Erklärung des Vatikans Fiducia Supplicans Lehren, die dem göttlichen und katholischen Glauben widersprechen? Das Dikasterium für die Glaubenslehre (DDF) hat sich mit dieser Frage in einer Pressemitteilung vom 4. Januar befasst und damit auf die Besorgnis vieler Bischöfe und ganzer Bischofskonferenzen reagiert. Die Pressemitteilung verteidigt die Orthodoxie der Fiducia Supplicans, indem sie sie zitiert und argumentiert, dass die Erklärung die Lehre der katholischen Kirche über Ehe und Sexualität nicht ändere und nichts Häretisches aussage. Sie argumentiert, dass es bei Fiducia Supplicans nicht um die Lehre, sondern um praktische Fragen geht und dass sie einfach an unterschiedliche Kontexte und Empfindlichkeiten angepasst werden muss.

Aber ist das auch so einfach? In Wirklichkeit ist die Kritik der besorgten Bischöfe nicht, dass die Erklärung ausdrücklich die kirchliche Lehre über Ehe und Sexualität leugnet. Die Kritik lautet vielmehr, dass sie durch die Zulassung der Segnung von Paaren, die außerehelichen Sex haben, insbesondere von gleichgeschlechtlichen Paaren, die katholische Lehre in der Praxis, wenn auch nicht in Worten, leugnet. Die Kritik stützt sich auf ein solides traditionelles Prinzip: lex orandi, lex credendi – das Prinzip, dass die Art und Weise, wie die Kirche betet, das widerspiegelt, was die Kirche glaubt. Im Katechismus heißt es: „Wenn die Kirche die Sakramente feiert, bekennt sie den Glauben, den sie von den Aposteln empfangen hat.“

Es gibt in der Tat katholische Praktiken, die nicht geändert werden können, ohne die katholische Lehre abzulehnen. Denken wir zum Beispiel an das, was das Konzil von Trient die Substanz der Sakramente nennt, das heißt an jene Elemente der Sakramente, die von Christus selbst eingesetzt wurden. Eine Änderung, die diese Substanz betrifft, selbst wenn es sich um eine praktische Änderung handelt, wäre eine Ablehnung der katholischen Lehre. Wenn zum Beispiel jemand die katholische Lehre über die Taufe in Worten bejahen würde, dann aber die Nichtgetauften zur Eucharistie zuließe, würde er die katholische Lehre ablehnen. Der heilige Thomas sagte, dass solche Widersprüche „Falschheit in den sakramentalen Zeichen“ hervorriefen.

Die Frage ist also, ob die Annahme der „pastoralen“ und nicht-liturgischen „Segnungen“, die von den Fiducia Supplicans für Paare in irregulären Situationen vorgeschlagen werden, bedeutet, die katholische Lehre zu leugnen – nicht in ausdrücklicher Bekräftigung, sondern in der Praxis. Die Pressemitteilung der DDF beantwortet diese Frage nicht. Es ist daher erforderlich, sie im Einzelnen zu prüfen.

Zunächst müssen wir die Unterscheidung zwischen liturgischen Segnungen und rein pastoralen Segnungen betrachten, denn auf diese Unterscheidung stützt sich Fiducia SupplicansFiducia Supplicans argumentiert, dass diese neuen „pastoralen Segnungen“ für Paare in irregulären Situationen nicht liturgisch sind. Nun, diese Unterscheidung zwischen Segnungen ist eine Neuerung, die Fiducia Supplicans einführt, die nicht die geringste Grundlage in der Heiligen Schrift, den Heiligen Vätern oder dem Lehramt hat. Fiducia Supplicans behauptet, dass „pastorale Segnungen“ nicht liturgisch sind. Sie haben jedoch eine liturgische Struktur, wie in der Pressemitteilung der DDF (ein Gebet mit Kreuzzeichen) angeführt wird. Und auf jeden Fall wird das, was im Christentum liturgisch ist, nicht, wie in anderen Religionen, an Gegenständen, Gewändern oder Altären gemessen. Die Tatsache, dass es ein Priester ist, der Christus repräsentiert, der diesen »pastoralen Segen« erteilt, macht ihn zu einem liturgischen Akt, bei dem die Autorität Christi und der Kirche auf dem Spiel steht. Das Zweite Vatikanische Konzil betont die untrennbare Verbindung zwischen allen Handlungen des Priesters und der Liturgie (vgl. Presbyterorum ordinis).

Darüber hinaus impliziert jeder Segen, wie feierlich er auch sein mag, die Zustimmung zu dem, was gesegnet wird. Das ist es, was die beständige Tradition der Kirche, die sich auf die Heilige Schrift gründet, gelehrt hat. Tatsächlich ist das griechische Wort, das im Neuen Testament für „Segen“ verwendet wird, eulogein, was wie das lateinische benedicere wörtlich „sagen, dass etwas gut ist“ bedeutet. Darüber hinaus bedeutet in der Heiligen Schrift etwas zu segnen nicht nur, es für gut zu erklären, sondern zu sagen, dass es gut ist, weil es vom Schöpfer kommt. Segnungen gelten der Schöpfung Gottes, die er als sehr gut ansah, damit Gott selbst sie zur Reife und Fülle bringe. Aus diesem Grund kann ein Segen nicht über Beziehungen oder Situationen angerufen werden, die der Schöpfungsordnung widersprechen oder sie ablehnen, wie z.B. Verbindungen, die auf homosexuellen Praktiken beruhen und die der heilige Paulus als Folge der Verleugnung des Plans des Schöpfers ansieht (Röm 1,21-27). Dieses Bedürfnis, in Harmonie mit der Ordnung der Schöpfung zu sein, gilt für jede Art von Segen, unabhängig von ihrer Feierlichkeit.

Wir sollten beachten, dass die DDF implizit anerkennt, dass diese Segnungen (einschließlich der pastoralen Segnungen) das gutheißen, was gesegnet wird. Deshalb wird in der Pressemitteilung darauf geachtet, zwischen dem Segen des Paares und dem Segen der Verbindung zu unterscheiden. Wenn es wahr wäre, dass diese pastoralen Segnungen nichts legitimieren, gäbe es kein Problem, die Union pastoral zu segnen. Das Bemühen der DDF, klarzustellen, dass die Verbindung nicht gesegnet ist, verrät, dass die DDF die „pastorale Segnung“ als Billigung betrachtet und daher darauf besteht, dass es das Paar und nicht die Vereinigung ist, die gesegnet wird.

Angesichts der Unmöglichkeit, zwischen liturgischen und pastoralen Segnungen zu unterscheiden, muss man daher zu dem Schluss kommen, dass Fiducia Supplicans doktrinär problematisch ist, egal wie sehr sie die katholische Lehre in Worten bekräftigt. Man kann also nicht sagen, dass es sich um eine rein praktische Frage handelt, sondern dass sie von den Befindlichkeiten der verschiedenen Regionen abhängt. Wir haben es mit einem Thema zu tun, das sowohl das Naturrecht als auch die evangelikale Bejahung der Heiligkeit des Leibes berührt, die sich in Malawi nicht unterscheiden als in Deutschland.

Aber die DDF hat auch zwei andere Unterscheidungen verwendet, um nicht zuzugeben, dass Fiducia Supplicans die Billigung homosexueller Partnerschaften impliziert. Die erste Unterscheidung besteht zwischen dem Segen der Verbindung und dem Segen des Paares. Ist diese Unterscheidung möglich? In der Tat, wenn man das Paar als Paar segnet, d.h. als durch eine andere sexuelle Beziehung als die Ehe verbunden, dann billigt man diese Verbindung, da es die Verbindung ist, die sie als ein solches Paar ausmacht. Etwas anderes wäre es, wenn das Paar nicht als gleichgeschlechtliches Paar gesegnet würde, sondern zum Beispiel als Pilgerpaar, das sich einem Heiligtum nähert. Aber das ist nicht das, was Fiducia Supplicans meint, und deshalb spricht es von der Segnung von Paaren in einer irregulären Situation, einschließlich gleichgeschlechtlicher Paare.

Betrachten wir nun eine zweite Unterscheidung: Könnte man sagen, dass das, was gesegnet ist, nicht das Paar ist, das durch die sexuelle Beziehung verbunden ist, sondern das Paar, das durch andere Aspekte seines Lebens verbunden ist, zum Beispiel durch die Hilfe, die es sich gegenseitig während einer Krankheit leistet? Diese Unterscheidung ändert nichts an der Tatsache, dass das Paar als ein Paar gesegnet ist, das durch außereheliche sexuelle Beziehungen verbunden ist. Denn was das Paar als solches ausmacht, ist die sexuelle Beziehung, die sie verbindet. Die anderen Aspekte ihres Lebens als Paar sind nicht das, was sie als Paar ausmacht, und all diese Aspekte schaffen es auch nicht, den sexuellen Lebensstil auszugleichen, der sie zu einem Paar macht, wie das Responsum 2021 der Kongregation für die Glaubenslehre bereits bekräftigt hat.

Als Kardinal Víctor Manuel Fernández, Präfekt der DDF, darüber sprach, wie diese Segnungen erteilt werden können, deutete er an, dass es nicht darum gehe, das Paar zu segnen. Er schlug zum Beispiel vor, dass das Kreuzzeichen auf jeder Person gemacht werden sollte, nicht auf dem Paar. Der Kardinal wollte jedoch nicht klarstellen, dass das Paar nicht gesegnet werden kann, und akzeptierte weiterhin Zeichen – wie das gemeinsame Gebet über die beiden Personen –, die in den Augen der Kirche der Existenz des Paares als Gut für die vereinten Personen Legitimität verleihen. Der Kardinal hat sich auch geweigert, bestimmte Segnungen zu verurteilen, wie z.B. den, den Pater James Martin öffentlich gegeben hat und die eindeutig an das Paar gerichtet sind.

In letzter Zeit haben wir eine neue semantische Veränderung in den offiziellen Erklärungen von Fiducia Supplicans festgestellt. Sie sprechen nicht mehr davon, „Paaren“ den Segen zu geben, sondern „Personen“ und fügen hinzu, dass es sich um Personen handelt, die „zusammen“ sind. Nun, zwei Menschen zusammen zu segnen, die gerade wegen der homosexuellen Beziehung, die sie verbindet, zusammen sind, ist nichts anderes, als die Verbindung zu segnen. Ganz gleich, wie oft man wiederholt, dass man die Vereinigung nicht segnet, ist es genau das, was man durch die Objektivität des Ritus, der vollzogen wird, tut.

Nachdem wir festgestellt haben, dass die grundlegende Frage doktrinär ist, wie sollen wir dann den Irrtum der Fiducia Supplicans beschreiben? Ist das Ketzerei?

Betrachten wir die klassische Lehre über die verschiedenen Gegenstände der lehramtlichen Lehre und über das Festhalten des Gläubigen an ihr. Diese Lehre ist im Motu proprio Ad tuendam fidem von Johannes Paul II. enthalten, das drei „Paragraphen“ des Glaubensbekenntnisses enthält, das bei der Übernahme verschiedener kirchlicher Ämter abgelegt wurde. Der erste Absatz bezieht sich auf die Wahrheiten, die in der Offenbarung enthalten sind; Die Leugnung dieser Wahrheiten stellt Ketzerei dar. Der zweite Absatz bezieht sich auf Wahrheiten, die zwar nicht in der Offenbarung enthalten sind, aber eng mit ihr verbunden und für die Bewahrung des offenbarten Depositums notwendig sind. Das sind Wahrheiten, die aufgrund ihres historischen oder logischen Zusammenhangs mit den geoffenbarten Wahrheiten akzeptiert und fest und endgültig festgehalten werden müssen. Diejenigen, die solche Wahrheiten leugnen, stehen im Gegensatz zur Lehre der katholischen Kirche, auch wenn ihre Behauptungen an sich nicht als häretisch angesehen werden können. Der dritte Absatz des Glaubensbekenntnisses bezieht sich auf die Wahrheiten, die vom ordentlichen Lehramt gelehrt werden und denen die religiöse Zustimmung des Geistes und des Willens gegeben werden muss.

Wie trifft das auf unseren Fall zu? Die Behauptung, dass homosexuelle Handlungen gegen das Gesetz Gottes verstoßen, ist eine offenbarte Wahrheit; sie zu leugnen, würde gegen den ersten Absatz des Glaubensbekenntnisses verstoßen und wäre ketzerisch. Diese Verleugnung findet sich nicht bei Fiducia Supplicans. Es wäre auch ketzerisch, einen Ehesegen für gleichgeschlechtliche Paare anzunehmen. Dies ist auch bei Fiducia Supplicans nicht zu finden. Fiducia Supplicans scheint also nicht gegen den ersten Absatz zu verstoßen. Wie ordnen wir dann seine Behauptung ein, dass sexuelle Verbindungen außerhalb der Ehe mit einem nichtehelichen Segen gesegnet werden können? Selbst wenn man argumentieren würde, dass diese Aussage in der Offenbarung nicht ausdrücklich zurückgewiesen wird, verstößt diese Behauptung zumindest gegen den zweiten Absatz des Glaubensbekenntnisses, denn, wie wir gesehen haben, bedeutet die Segnung dieser Personen als gleichgeschlechtliche Paare, ihre Lebensgemeinschaften anzuerkennen, auch wenn sie nicht mit der Ehe gleichgesetzt werden. Es handelt sich also um eine Lehre, die der Lehre der katholischen Kirche widerspricht, da ihre Annahme, auch wenn sie nicht direkt häretisch ist, logischerweise zur Häresie führt.

Aus all diesen Gründen muss die Fiducia Supplicans als doktrinär problematisch angesehen werden, denn sie enthält eine Verleugnung der katholischen Lehre. Aus diesem Grund ist es auch aus pastoraler Sicht problematisch. In der Tat nähert sich ein guter Seelsorger jedem Menschen in Schwierigkeiten als Lehrer der Gebote Gottes, empfiehlt ihn dem Gebet Gottes und führt ihn im Falle einer schweren Sünde zur Buße, zur Beichte und zur Erneuerung des Lebens durch Vergebung in der sakramentalen Absolution. Was er in der Seelsorge für Katholiken in irregulären sexuellen Beziehungen niemals tun wird, ist, Analogien zwischen dem Segen Gottes für die Ehe von Mann und Frau und einem sogenannten nicht-liturgischen Segen für Personen in sündigen Beziehungen zu ziehen. Welchen pastoralen Grund gibt es, wenn zwei Personen in einer irregulären Situation leben, die Personen gemeinsam und nicht als Individuen zu segnen? Warum sollten diese Menschen gemeinsam gesegnet werden wollen, wenn nicht, weil sie Gottes Zustimmung zu ihrer Verbindung wünschen? Sie gemeinsam zu segnen bedeutet also, sie in ihrer Sünde zu bestärken und sie so Gott zu entfremden.

Auch der Grundsatz, dass wir alle Sünder sind und dass daher kein Unterschied zwischen einigen Sündern und anderen gemacht werden kann, geziemt sich nicht für einen guten Hirten. Die Heilige Schrift unterscheidet zwischen verschiedenen Arten von Sünde, wie wir im Johannesevangelium lesen: „Alles Unrecht ist Sünde, aber es gibt Sünde, die nicht tödlich ist“ (1. Johannes 5,17). Die Lehre der Kirche, die sich auf die Heilige Schrift stützt, unterscheidet zwischen lässlichen Sünden (die nicht unbedingt die sakramentale Absolution erfordern, um vergeben zu werden) und Todsünden (die es erfordern). Es unterscheidet auch die Sünden, die öffentlich sind, von denen, die es nicht sind, sowie die Sünder, die hartnäckig auf ihren Sünden beharren, von den Sündern, die offen für die Buße sind. Diese Unterscheidungen sind wichtig, nicht um Menschen zu verurteilen, sondern um ihnen Heilung anzubieten. Ebenso muss ein guter Arzt für verschiedene Fälle unterschiedliche Diagnosen stellen, denn nicht jede Krankheit kann auf die gleiche Weise behandelt werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die DDF, solange sie die Fiducia Supplicans nicht korrigiert, indem sie klarstellt, dass der Segen nicht dem Ehepaar gegeben werden kann, sondern nur jeder Person einzeln, Aussagen billigt, die mindestens dem zweiten Absatz des Glaubensbekenntnisses widersprechen – das heißt, sie billigt Aussagen, die der Lehre der katholischen Kirche widersprechen. die, ohne an sich ketzerisch zu sein, zur Ketzerei führen. Das bedeutet, daß diese pastoralen Segnungen für irreguläre Lebensgemeinschaften von den katholischen Gläubigen nicht angenommen werden können, insbesondere nicht von denen, die mit der Übernahme eines kirchlichen Amtes das Glaubensbekenntnis und den Eid der Treue abgelegt haben, die vor allem zur Bewahrung des Glaubensguts in seiner Gesamtheit aufrufen.

Diese Weigerung, Fiducia Supplicans anzunehmen, die öffentlich zum Ausdruck gebracht werden kann, soweit es das Gemeinwohl der Kirche betrifft, bedeutet nicht, dass es dem Heiligen Vater an Respekt mangelt, der den Text der Fiducia Supplicans unterzeichnet hat; Im Gegenteil. Denn der Dienst am Heiligen Vater gebührt ihm gerade insofern, als er der Garant für die Kontinuität der katholischen Lehre ist, und dieser Dienst wird vor allem dadurch gewürdigt, dass er die schweren Mängel der Fiducia Supplicans aufdeckt.

Kurz gesagt, die Ausübung des Lehramtes kann sich nicht darauf beschränken, dogmatisch richtige Informationen über die »Wahrheit des Evangeliums« (Gal 2,14) zu geben. Paulus wandte sich offen und ohne Zögern gegen die zweideutige Ausübung des Primats durch Petrus, seinen Bruder im Apostolat, weil dieser durch sein falsches Verhalten den wahren Glauben und das Heil der Gläubigen gefährdete, nicht gerade im Hinblick auf das dogmatische Bekenntnis des christlichen Glaubens, sondern in Bezug auf die Praxis des christlichen Lebens.

Gerhard Kardinal Müller ist ehemaliger Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre.

Quelle: First Things