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Mittwochskolumne: Herz Jesu

Bern (novaradio.ch): Der Juni ist der Verehrung des Heiligsten Herzens Jesu gewidmet. Persönlich ist es mir wichtig, jeden ersten Freitag im Monat eine Heilige Messe zu besuchen, da der erste Freitag im Monat der sogenannte Herz-Jesu-Freitag ist. Als Christen wissen wir, dass Gott ein Herz für uns Menschen hat, das am Kreuz durchbohrt wurde. Gibt es einen grösseren Beweis als diesen, dass Gott den Menschen unendlich liebt? Viele Menschen, die nicht religiös sind, glauben, dass sich die vielen unterschiedlichen Religionen inhaltlich nicht wirklich unterscheiden. Auch wenn es natürlich Gemeinsamkeiten gibt zwischen den einzelnen Religionen, müssen wir als Christen uns bewusst werden, dass keine andere Religion an einen Gott glaubt, dessen Herz nicht nur für seine Geschöpfe schlägt, sondern der auch bereit ist, sein Herz für seine Geschöpfe aufzuopfern. Bei allen Gemeinsamkeiten ist daher der Unterschied zwischen dem Christentum und allen anderen Religionen immens gross. Es ist daher angebracht, das Herz Jesu angemessen zu verehren. Nutzen wir daher den Juni, um uns in dieses grosse Geheimnis zu vertiefen. Nicht nur im Juni, sondern an jedem Tag sollten wir uns ebenfalls überlegen, wie wir unser Herz dem Herzen Jesu angleichen können. Die Welt sollte an unserem Herz erkennen, dass wir Christen sind. Mit dem Herz Christ zu sein bedeutet, gegenüber den Mitmenschen grossherzig und grosszügig zu sein und ihnen ihre Fehler zu vergeben. Ein Christ, der seinem Mitmenschen alles nachträgt und bei ihm die kleinsten Fehler sucht, ist kein Vorbild. Gott hat sein Herz für alle Menschen – gut und schlecht – aufgeopfert. Daher sollten auch wir bereit sein, ohne Vorurteile und negative Gefühle auf andere Personen zuzugehen, sogar wenn diese uns in der Vergangenheit verletzt haben. Unsere Mitmenschen müssen im Umgang mit uns spüren, dass wir andere Ideale und Werte haben als die restliche Gesellschaft. Wie traurig ist es, wenn wir den Nicht-Christen davon erzählen, dass wir an Jesus Christus glauben, der als allmächtiger Gott zu unserem Heil sein Herzblut vergossen hat, wir hingegen gar keine Opferbereitschaft zeigen, wenn es darum geht, Nächstenliebe zu praktizieren? Wenn wir tatsächlich eine Neuevangelisierung anstreben und dies nicht nur ein Lippenbekenntnis ist, braucht es Katholiken, die bereit sind, dem Beispiel des Heiligsten Herzens Jesu zu folgen. Bitten wir Gott, uns die nötige Kraft hierfür zu geben. DR

Mittwochskolumne vom 14.06.2023

Herz-Jesu-Fest

Bern (novaradio.ch): An diesem Freitag feiert die Kirche das Herz-Jesu-Fest. Mir bedeutet dieses Fest sehr viel. Es gibt viele Szenen im neuen Testament, die aufzeigen, wie gross die Liebe Gottes zu uns Menschen ist. Die beeindruckendste Szene ist für mich diejenige am Kreuz, bei der aus dem Herzen Jesu Blut und Wasser strömt. Jesus war bereits tot, als man ihm die Seite durchbohrte. Sein Herz ist für uns geöffnet und bereit, alles für den Menschen zu tun, um ihn zu retten. Wir sind es, die diese Liebe oft zurückweisen. Gott bleibt uns gegenüber treu.

Wenn wir über andere Religionen reden, dann ist es wichtig, dies respektsvoll zu tun. Gott hat alle Menschen erschaffen, daher ist in allen Kulturen und Nationen Gottes Geist spürbar. Wichtig ist aber auch, sich bewusst zu werden, was der grosse Unterschied zwischen dem christlichen Gottesbild und demjenigen anderer Religionen ist. Keine andere Religion lehrt, dass Gott so demütig war, um als normaler Mensch 30 Jahre lang unter den Menschen zu leben. Keine andere Religion lehrt, dass Gott den Menschen so liebte, dass er am Kreuz für den Menschen starb. Keine andere Religion lehrt, dass Gott sein Herz für den Menschen durchbohren lässt. Wenn Jesus sagt, dass diejenigen, die an ihn nicht glauben, bereits gerichtet sind, dann ist dies nicht ein Ausdruck von Fundamentalismus, wie es Gegner des Christentums oft behaupten. Jesus wirft damit die Frage auf, inwiefern diejenigen Menschen, welche den Gott ablehnen, der sich ganz und gar den Menschen hingibt, noch Hoffnung haben können? Das bedeutet nicht, dass alle Menschen, die keine Christen sind, keine Chance auf das ewige Heil haben. Viele Menschen – leider auch „Papier-Katholiken“ – haben Christus nie kennengelernt und können dadurch auch nicht JA sagen zu Gott. Unsere Verantwortung ist es, diese Frohbotschaft zu verkünden. Wir haben einen Gott, dessen Herz für den Menschen brennt!

Weiter muss uns bewusst sein, dass dieses Ja nicht nur ein Lippenbekenntnis sein darf. Unsere Antwort auf die geöffnete Seite des Herrn muss unsere Bereitschaft sein, ebenfalls unser Herz für die Mitmenschen zu öffnen. Alles andere macht uns als Christen unglaubwürdig. Wenn Gott uns so sehr liebt, dann müssen wir auch unsere Mitschwestern und Mitbrüder lieben. Dass es an dieser Liebe oft fehlt, ist offenkundig. Feiern wir also am Freitag das Herz-Jesu-Fest würdig, indem wir uns vornehmen, unser Herz demjenigen von Christus nachzubilden. DR