Heilige: Maria – Unsere Liebe Frau in Lourdes

Am 11. Februar gedenken wir an Maria – Unsere Liebe Frau in Lourdes

1908 feierte die römisch-katholische Kirche das 50-jährige Jubiläum der ersten Erscheinung Mariens in Lourdes im Jahr 1858; Papst Pius X. erkor diesen Tag zum neuen Fest der Erscheinung der unbefleckten Jungfrau Maria. Grundlage waren die Visonen der Bernadette Soubirous und die feierliche Verkündigung der neuen katholischen Lehre von der unbefleckten Empfängnis Mariens im Jahr 1854. Zum Gedenktag unserer Lieben Frau von Lourdes umbenannt wurde der Tag in der liturgischen Neuordnung nach dem 2. Vatikanischen Konzil.

Biografie von Mutter Gottes:

Über Abstammung und Jugend Marias findet sich in der Bibel nichts; die Stammbäume für Jesus im Matthäus- und Lukasevangelium wollen Jesu Abstammung von Joseph und damit aus dem Geschlecht Davids aufzeigen. Von Maria wird nur berichtet, dass sie in Nazaret zuhause, mit Joseph verlobt und mit Elisabeth verwandt war; vermutlich stammte sie also aus priesterlichem Geschlecht, da Elisabeth mit dem Priester Zacharias verheiratet war. Quelle für das Leben von Maria sind deshalb nicht nur die biblischen Evangelien, sondern vor allem apokryphe Schriften, insbesondere das sogenannte Evangelium des Jakobus.

Die Vorgeschichte beginnt demnach mit dem Elternpaar Joachim und Anna, die kinderlos blieben. Joachims Altaropfer wies der Hohepriester zurück. Joachim verbarg sich bei seinen Herden, ein Engel verkündete ihm, dass er zu seiner Frau zurückkehren und ihr an der Goldenen Pforte begegnen solle. Auch Anna, die trauernd ein Vogelnest mit den die Jungen fütternden Alten betrachtete, erschien der ihr trotz ihres Alters Nachkommen verheißende Engel. Das Kind Maria wurde geboren. Von Anna sorgfältig unterwiesen und dem Tempeldienst gewidmet, schritt die Dreijährige selbständig die Treppen empor, wo der Hohepriester sie mit den Tempelfrauen empfing – als Mariä Tempelgang ist diese Szene bekannt.

Nun berichten die Überlieferungen die Szene mit den 12 Auserwählten aus den zwölf Stämmen Israels, die ihre Stäbe zum Orakel in den Tempel brachten. Allein der Stab des alten Joseph aus dem Geschlecht Davids erblühte; eine Taube erschien darauf, Maria, die Jungfrau, wurde ihm angetraut – so fand die Verlobung, lateinisch Sponsalia, statt.

Es folgt die im Neuen Testament bezeugte Verkündigung des Erzengels Gabriel an Maria mit der Begrüßung Ave Maria (Lukasevangelium 1, 26 – 38). Maria wurde – wohl im damals üblichen Alter von 15 Jahren – mit Jesus schwanger. Lukas- und Matthäusevangelium bemühen sich, diese Schwangerschaft und bei Lukas die Geburt als ein wunderbares, von Gott gewirktes Ereignis darzustellen, um damit auch die besondere Bedeutung Jesu erkennbar zu machen: das Leben des Kindes in ihrem Schoß ist durch den Heiligen Geist in der Kraft Gottes geweckt worden, das Kind wird deshalb Sohn Gottes genannt werden (Lukasevangelium 1, 35). Im Markus- und Johannesevangelium sowie in den Briefen des Apostels Paulus fehlen entsprechende Hinweise. Im Traum wurde Joseph vom Engel angewiesen, die schwangere Maria nicht zu verlassen (Matthäusevangelium 1, 19 – 24) – dies wird als Rechtfertigung bezeichnet.

Eine Cousine von Maria war Elisabeth, die Mutter Johannes‘ des Täufers. Die Heimsuchung bezeichnet die Begegnung von Maria und Elisabeth, die Lukas in seinem Evangelium (1, 39 – 56) schildert.

Joseph und Maria machten sich dann der Überlieferung im Lukas- und Matthäusevangelium nach auf den Weg nach Betlehem; kurz vorher machten sie der Überliefderung zufolge ruhten sie unterwegs am Rastplatz der Maria 1 – heute im Stadtgebiet von Jerusalem. In Betlehem wurde dann das Jesuskind geboren. Die Geburt und die Verkündigung der Engel an die Hirten und deren Verehrung des Neugeborenen, die berühmte Weihnachtsgeschichte, ist überliefert im Lukasevangelium 2, 1 – 20.

Nach der Überlieferung im Matthäusevangelium folgt die Verehrung der Weisen – der heiligen drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar -, ihre Begegnung mit Herodes, dessen – angeblicher, historisch aber nicht zu belegender – Befehl zum Kindermord, der Traum der Könige und der Traum Josephs, der die Flucht nach Ägypten veranlasste, um Jesus vor dem Mordkommando des Herodes zu schützen (Matthäusevangelium 2).

Acht Tage nach der Geburt erfolgte die Namensgebung und Beschneidung Jesu (Lukasevangelium 2, 21). Die Darbringung im Tempel, das jüdische Reinigungsopfer der Mutter, ist wieder im Lukasevangelium (2, 22- 40) erzählt; dabei erkannte der greise Simeon Jesus als den erwarteten Heilsbringer, sagte aber auch sein Leiden und das Leid von Maria voraus: auch durch deine Seele wird ein Schwert dringen. Ausführlich als Lichterfest geschildert ist diese Szene in der Legenda Aurea, sie trägt daher auch die Bezeichnung Mariä Lichtmess.

Das Ehepaar suchte eines Tages den Sohn und fand Jesus als Zwölfjährigen mit den Schriftgelehrten im Tempel (Lukasevangelium 2, 41 – 52). Von Joseph wird danach nichts mehr berichtet. Maria dagegen ist im späteren Leben Jesu bei allen wichtigen Situationen gegenwärtig, ohne im Vordergrund zu stehen. Vom 12. Jahrhundert an wird Maria mit dem Kind als Madonna verehrt; dem tritt eine Vorstellung aus der Apokalypse (Offenbarung 12) zur Seite: die vom Drachen verfolgte Frau, die das Kind zur Welt bringt, das Michael rettete, und die von der Sonne bekleidet, von Sternen bekrönt auf dem Monde steht, als Mondliebe-Madonna bezeichnet.

Nach dem Tod Jesu ging Maria der Überlieferung zufolge zwischen den Jahren 37 und 48 mit Johannes, dem Lieblingsjünger Jesu, nach Ephesus – heute Ruinen bei Selçuk. Dass sich hier ihr Grab befindet wird erstmals 431 beim Konzil von Ephesus benannt. Älter ist die Überlieferung, Maria sei in Jerusalem an der Stelle der heutigen Dormitio-Abtei gestorben; ihr Grab wird nahe des Löwentors am östlichen Rand der Altstadt verehrt in der Krypta einer Kirche, die südlich des Ölberges im 4. Jahrhundert erbaut und um 1130 von den Kreuzfahrern erneuert wurde.

Der Tod der Maria – byzantinisch Koimesis, orthodoxe Kirchengebäude tragen diesen Namen – ist ein großes Thema von später entstandenenen Legenden: Maria erschien am Berg Zion – oder in Ephesus – ein Engel mit leuchtendem Palmzweig und verkündete ihr den Tod. Sie bat, dass die Apostel zugegen sein sollten; diese wurden von Wolken herbeigetragen und umstanden das Lager der Sterbenden; Christus nahm die Seele der Entschlafenen auf den Arm. Die Hände des Hohenpriesters, der den Leichnam vernichten und mit Bewaffneten verhindern wollte, dass er in das Tal Josaphat – den Ort, an dem nach dem alttestamentlichen Buch Joel (4, 12) das göttliche Endgericht stattfinden soll – gebracht wird, blieben an der Bahre kleben, bis Petrus sie löste, ihn heilte und bekehrte.

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