Mittwochskolumne 11.05.2022

Leben, Leib und Liebe

Bern (novaradio.ch): Das Wort Liebe wird heutzutage sehr rege gebraucht. In Songs, Filmen und Büchern wird sehr häufig auf dieses Wort verwiesen. Auch im Alltag kommt dieser Begriff sehr häufig vor. Für uns Christen ist es wichtig, allen Begriffen, die wir gebrauchen, einen konkreten Inhalt zu geben. Das deutsche Wort Liebe, in dem die Wurzel durch die beiden Buchstaben L und B gebildet wird, ist verwandt mit Leben und Leib, welche die gleichen Wurzeln aufweisen. Diese drei Begriffe machen nur Sinn, wenn man sie gemeinsam betrachtet. Die Voraussetzung allen Lebens ist Gottes Liebe zu seiner Schöpfung. Ohne seine Liebe wäre kein Leben entstanden. Weiter hat Gott die Schöpfung so angeordnet, dass die Liebe zwischen Mann und Frau weiteres Leben schafft. Damit hat er den Menschen nicht nur als Objekt geschaffen, sondern als tätiges Subjekt. Gott hat die Menschen als Frau und Mann erschaffen, damit diese in ihrer gegenseitigen Liebe zum Abbild Gottes werden können. Wenn wir diese Wahrheit erkennen, sehen wir die Problematik aller Denkrichtungen, welche die Tatsache ablehnen, dass Gott die Einteilung in Mann und Frau wollte. Die Gender-Ideologie beispielsweise, welche es ablehnt, von zwei Geschlechtern zu reden, muss notwendigerweise auch in einen Konflikt mit dem Idealbild der christlichen Liebe geraten. Die christliche Liebe zwischen Mann und Frau akzeptiert, dass jedes Geschlecht für sich alleine unvollkommen ist und eine Ergänzung im Gegenüber braucht. Wenn jemand aber ein Problem mit seiner eigenen Geschlechtlichkeit hat und unsicher ist, ob er dem einen oder dem anderen Geschlecht zugehört, wird es ihm schwerfallen, eine Ergänzung in einer anderen Person zu finden. Eine Philosophie wie die Gender-Ideologie, welche die Menschen noch in diesem Denken fördert, trägt nicht dazu bei, dass Menschen in der Liebe eine Erfüllung finden. Sie relativiert das dritte Wort, das neben Leben und Liebe entscheidend ist. Den Leib. Gott hat den Menschen nicht als reines Geisteswesen geschaffen, sondern ihm einen Leib gegeben. Daher sind alle geistigen Strömungen, die von der Gnosis in der Antike bis zum Puritanismus der Neuzeit den Leib negierten, abzulehnen. Es ist bemerkenswert, wie unsere heutige Zeit, die sich so offen und liberal gibt, im Grunde genommen leibfeindlich ist. Der Körper wird nur noch als Optimierungsmaschine wahrgenommen, die man durch spezielles Essen oder spezielles Training verbessern muss. Der moderne Mensch, vor allem viele Jugendlichen, schwanken daher von einem Extrem ins andere. Entweder hasst man den eigenen Körper oder man inszeniert ihn total. Als Geschenk Gottes an den Menschen wird er aber nicht wahr- und angenommen. Als Christen hingegen erkennen wir, dass Liebe, Leib und Leben zusammengehören. Gott hat alles wunderbar angeordnet. Seien wir dafür dankbar. dr

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