Von der Frömmigkeit der älteren Generation lernen
Bern, 03.11.2021 (novaradio.ch): Gestern rief mich eine ältere Dame an, die in Solothurn lebt. Es war für mich eine wunderschöne Begegnung, die sich zwar nicht persönlich, jedoch am Telefon mit vielen schönen Worten ereignete. Die Dame hat einen Artikel von mir gelesen, der in der Katholischen Wochenzeitung erschien. Es ging um zwei Pfarreien, die wie viele Pfarreien im Bistum Basel auf einen Priester verzichten müssen, da der Bischof ihn nicht mehr wollte. Traurig erzählte mir die Dame, dass sie seit 30 Jahren beobachte, wie die Kirche im Bistum Basel zerstört werde. Immer weniger spiele der Glaube an den Auferstandenen und die Sakramente eine Rolle. Ich sprach der Dame Mut zu und sagte ihr, dass ich an eine Kehrtwende glaube. Sie sagte mir, dass sie diese wohl nicht mehr erleben werde. Eine innere Stimme drängte mich dazu, dies zu verneinen und ihr zu sagen: “ Doch, Sie werden dies noch erleben.“ Daran glaube ich tatsächlich fest. Ich glaube, dass die vielen Stimmen, die das Ende der Kirche prophezeien, sich täuschen. Es besteht bei den Menschen ein grosses Bedürfnis nach einer authentischen Kirche, die Gott und dem Mitmenschen dient. Sehr glaubensstarken und tatkräftigen Menschen durfte ich in den letzten Monaten begegnen, von denen ich überzeugt bin, dass Gott sie als Werkzeuge ausgewählt hat, um die Kirche neu zu beleben. Ein Wort der Dame machte mich sehr nachdenklich. Sie sprach davon, wie viele gleichgültige Katholiken es gibt. Ich denke, sie spricht hier etwas Richtiges an. Die heutige Situation in der Kirche ist vor allem auch das Ergebnis einer grossen Gleichgültigkeit. Viele Christen sind, wie es der Heilige Vater ausdrückt, im Herzen korrumpiert. Alles ist ihnen egal.
Wir müssen von der älteren Generation lernen, was wirkliche Frömmigkeit bedeutet. Diese Dame muss uns alle ermutigen, unser Bestes für Gott und seine Kirche zu geben. Sie soll noch die Kehrtwende innerhalb der Kirche Schweiz erleben!