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Mittwochskolumne: Leben und Glaube

Ein Leben aus dem Glauben

Bern (novaradio.ch): Oft fragt man sich als Katholik, was denn der Unterschied zwischen denjenigen Menschen ist, die an Jesus Christus glauben und denjenigen, die ihr Leben ohne Christus führen wollen. Vor allem in schweren Stunden zweifeln viele Katholiken daran, ob es sinnvoll ist, weiterhin in die Messe zu gehen und zu beten, obwohl Gott manchmal so weit entfernt scheint. Bei vielen Christen kommt dann die Zeit einer tiefen Verzweiflung, bei der sie an Gott zweifeln. Alles wird in ihnen kalt und sie schaffen es nicht mehr, mit Freude an Gott zu glauben.

Was macht nun ein Leben aus dem Glauben aus? Persönlich bin ich davon überzeugt, dass Gott dem Menschen keine Last auferlegt, die er nicht zu tragen fähig ist. Die Gnaden, die Gott schenkt, sind um einiges grösser als die Stolpersteine, die auf unserem Weg zum ewigen Heil liegen. Ein Leben aus dem Glauben zu führen, bedeutet für mich, sich nicht entmutigen zu lassen, sondern Gottes Willen zu akzeptieren. Es bedeutet, die Rückschläge im Leben zu nutzen, um geduldiger und liebevoller zu werden. Wir werden nie verstehen, wie durch die Ursünde der Tod und das Leid in die Welt kamen. Wir können aber sicher sein, dass Gottes Schöpfung durch die Ursünde nicht vollständig schlecht wurde, sondern immer noch gut ist. Da Gott alles gut erschaffen hat, dürfen wir auch voller Freude sein. Wenn uns böse Gedanken einreden wollen, dass das Leben nur aus Schlechtem besteht, dann ist es wichtig, Gott für all das Gute zu danken, das wir jeden Tag erfahren dürfen. Der Mensch, der aus dem Glauben lebt, erhält von Gott nicht Millionen von Franken, ist nie krank oder hat immer beruflichen Erfolg. Der Mensch, der sein Leben aus dem Glauben lebt, sieht die Welt anders, weil er positiver durchs Leben geht. Hier liegt der entscheidende Unterschied zwischen einem gläubigen Katholiken und einem Atheisten. Ein Atheist setzt all seine Hoffnungen auf dieses Leben und in sich selbst. Der gläubige Christ glaubt an die Göttliche Vorsehung und daran, dass er nie tiefer fallen kann als in Gottes liebende Hände. Deshalb möchte ich mit dieser Kolumne alle Menschen, die manchmal verzweifelt sind und nicht mehr an Gott glauben können, ermutigen, weiterhin zu beten und Christus treu zu bleiben. Beten Sie, auch wenn es innerlich manchmal kalt ist und man durch eine geistige Wüste wandern muss. Durch Ihr Gebet in den schweren Stunden können Sie für sich selbst und die ganze Welt viele Gnaden gewinnen. Die Verzweiflung kommt nie von Gott. Gott schenkt Glaube, Hoffnung und Liebe. DR