Tag Archiv für mittwochs kolumne 23.11.22

Mittwochskolumne vom 23.11.2022

Als Katholik von der Fussball-WM lernen

Bern (novaradio.ch): Die Fussball-WM in Katar hat angefangen. Grosses Aufsehen erregte gleich zu Beginn das Verbot der FIFA, Armbinden zu tragen, die gleichgeschlechtliche Liebe propagieren. Katar erlaubte es den Captains einiger Fussballmannschaften, darunter auch der Schweiz, nicht, regenbogenfarbige Binden zu tragen. Sicherlich ist hier nicht nur reine Überzeugung am Werk, sondern auch finanzielle Interessen. Die FIFA ist eine Organisation, die nicht nur von Staaten des Westens getragen wird, sondern weltweit von vielen Nationen. Dies sollte uns in der Schweiz aufzeigen, dass die Werte, die momentan in vielen westlichen Nationen vertreten werden, weltweit nicht mitgetragen werden. Ich bin dagegen, dass Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung rechtlich benachteiligt werden, aber ich sehe ein, dass viele Staaten nicht daran interessiert sind, die Grundlagen der Familie zu zerstören, indem den Bewohnern suggeriert wird, Homosexualität und Heterosexualität seien gleichwertig. Daher habe ich volles Verständnis für Katar und andere Länder, die solche Symbole nicht an der WM wollen. Wenn es den Spielern verboten ist, politische Symbole zu tragen, weshalb sollten sie dann solche Symbole tragen dürfen?

Das Beispiel mit den Armbinden zeigt, dass gewisse Ideale, die heute in der Öffentlichkeit stark vertreten sind, sehr stark durch den Einsatz von Geld gefördert werden. Entzieht man das Geld, schwinden auch diese Ideale. Daher ist es für jeden Katholiken wichtig, sich zu überlegen, wo er sein Geld einsetzt. Viele Kirchgemeinden, die Landeskirchen und leider auch Bischöfe werden sofort ihre Meinung ändern, wenn das Geld entzogen wird und die Befürwortung einer anderen Position mehr finanzielle Sicherheit bringt. Wer zahlt, der befiehlt. In einer perfekten Welt wäre es nicht so, aber wir leben nicht in einer perfekten Welt. Daher sollte jeder Katholik über die Finanzen versuchen, Druck auf die Kirche zu machen. Wenn beispielsweise eine Kirchgemeinde keine Sakramente anbietet oder die katholische Lehre verleugnet, kann er den partiellen Kirchenaustritt geben, bei dem er der Kirchgemeinde die Steuergelder entzieht, jedoch weiterhin katholisch bleibt. Zu schweigen und die Häresie zu finanzieren ist sicherlich nicht katholisch. Lernen wir daher als Katholiken von der Fussball-WM. DR