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Mittwochskolumne vom 26.04.2023

Wettersegen

Bern (novaradio.ch): Mit dem Fest des Evangelisten Markus, welches wir am 25. April begangen haben, erteilen viele Pfarreien bis zum Fest Kreuzerhöhung, das am 14. September stattfindet, den Wettersegen. Der Wettersegen soll vor allem einer guten Ernte dienen.

Heutzutage gibt es viele Menschen, die sich für die Umwelt einsetzen. Vor allem Jugendliche protestieren gegen Umweltverschmutzung und wollen dadurch den Klimawandel verhindern. Zahlreich sind die Meldungen in den Medien über Proteste oder andere Aktionen, die auf das Umweltproblem aufmerksam machen wollen. Persönlich bin ich der Meinung, dass jeder Mensch bei sich selbst anfangen muss, die Umwelt zu schonen. Ein Anfang ist es, seinen Konsum einzuschränken. Der Materialismus, der heute so weit verbreitet ist, führt zur grössten Umweltbelastung. Wollen wir den nächsten Generationen eine Welt zurücklassen, in der man weiterhin leben kann, müssen wir den Lebensstil so anpassen, dass dieser nachhaltig ist.

Auch wenn ich sehr für Umweltschutz bin, so lehne ich alle pseudo-religiösen Elemente der Umweltbewegung ab. Die Vorstellung, man müsse die Weltbevölkerung reduzieren oder die Meinung, man müsse massive Zwangsmittel einsetzen, um die Menschen zu einem ökologischen Leben zu führen, erachte ich als totel unchristlich. Der Mensch ist die Krone der Schöpfung, dies lehrt uns die Genesis. Das bedeutet nicht, dass er die Umwelt ausbeuten darf, aber trotzdem dient die Umwelt dem Menschen und nicht umgekehrt. Für mich ist es ein gewisser Selbsthass, welcher Menschen dazu verleitet, die Natur zu vergöttern, wie es teilweise von gewissen Umweltaktivisten gemacht wird. Als Christen lieben wir zuerst Gott und unsere Mitmenschen, nicht die Natur. Ich plädiere daher für einen Umweltschutz aus einer christlichen Liebe heraus, die Gott und den Mitmenschen ins Zentrum stellt, jedoch aus diesem Grund heraus auch Flora und Fauna schützt, da Gott uns die Natur anvertraut hat und wir darauf angewiesen sind, diese zu bewahren. Kein Fanatismus ist verlangt, sondern ein christliches Umdenken, was den eigenen Konsum anbelangt. Würden wir uns wieder mehr geistigen Übungen wie dem Gebet, dem Lesen oder guten Gesprächen widmen, wären wir auch nicht so auf den Materialismus angewiesen, der heute die einzige Glücksquelle vieler Menschen ist. Möge uns der Heilige Markus, der Heilige Franziskus und viele andere Heilige dabei helfen, Gott zu dienen, unseren Mitmenschen zu dienen und auch eine Liebe zur gesamten Schöpfung Gottes zu entwickeln.  DR