Archiv für 26. August 2022

Nachrichtensendung vom 26.08.2022

Kurienkardinäle müssen nur noch hören und schweigen
Kein Treffen zwischen Papst Franziskus und Patriarch Kyrill I.
Katholische Kampagne gegen Abtreibung und Biden
Haus von Hl. Petrus gefunden

Mittwochskolumne vom 24.08.2022

Eucharistische Anbetung

Bern (novaradio.ch): Es gibt viele Formen der Frömmigkeit. Ich gehöre nicht zu den Menschen, die denken, es gäbe nur die eine richtige Form. Während es bei den Sakramenten, vor allem bei der Feier der Heiligen Messe, sehr wichtig ist, dass der Priester sich an die liturgischen Vorgaben hält, sind die Laien freier bei der Suche nach den passenden Formen für ihre Beziehung zu Gott. Die einen Gläubigen lieben den Rosenkranz, die anderen gehen an Wallfahrtsorte, wiederum andere beten in der Natur zum Schöpfer aller Dinge. Ich glaube, es war der emeritierte Papst Benedikt, der einmal sagte, es gäbe so viele Wege zu Gott wie es Menschen gibt. Daher finde ich es auch verfehlt, wenn man Menschen aufgrund irgendwelcher Verhaltensweisen, die ihre Spiritualität betreffen, kritisiert. Ich meine damit nicht Verhaltensweisen, die klar gegen die katholische Lehre gerichtet sind, wie beispielsweise esoterische Praktiken, sondern solche, die im Einklang der Lehre sind. Wenn jemand die Handkommunion der Mundkommunion vorzieht oder freie Gebete dem Rosenkranz, dann bleibt er deswegen trotzdem katholisch. Katholisch bedeutet allumfassend und daher ist es wichtig, dass wir – sofern es nicht die dogmatischen Fragen unseres Glaubens betrifft – tolerant sind gegenüber unseren Mitschwestern und Mitbrüdern. Dies vor allem deswegen, weil Gott zu jedem Menschen eine Beziehung sucht und wir nicht wissen können, was der einzelne Mensch in einem bestimmten Moment seines Glaubenslebens braucht. Mir hat beispielsweise der Rosenkranz immer sehr viel Kraft gegeben. Ich bete ihn jeden Tag. Für einen anderen Katholiken kann es ein anderes, persönlich formuliertes Gebet sein, das ihn stärkt. Ich würde nie auf die Idee kommen, mein Beten wichtiger zu empfinden.

Heute möchte ich für eine Frömmigkeitsübung Werbung machen, die ich erst vor einem halben Jahr für mich entdeckte. Die Eucharistische Anbetung. Lange habe ich mich davor gescheut und empfand es nicht als eine Form, die mir zusagt. Vor einem halben Jahr fing ich an, jede Woche einer Eucharistischen Anbetung beizuwohnen, die nach einer Messe stattfand. Die Ruhe und den Frieden, die ich dabei verspürte, sind unvergleichlich. Einfach in der Stille bei Jesus zu verharren und ihm seine Sorgen und Nöte mitzuteilen, ist ein riesiges Geschenk. Was die Eucharistische Anbetung so schön macht, ist die völlige Freiheit, die man beim Anblick des Allerheiligsten verspürt. Gott ist da und man verbringt einfach Zeit mit ihm. Er geht nicht weg, er bleibt ständig bei uns. Ich möchte Sie alle ermutigen, die Eucharistische Anbetung zu versuchen. Vielleicht machen Sie die gleiche Erfahrung wie ich sie machen durfte.

Theologiestunde vom 22.08.2022

Heute können Sie den 13. Teil der Reihe „Wahrer Gehorsam“ hören.

Nachrichtensendung vom 19.08.2022

Stoppt den Abtreibungsexport nach Afrika
Schweizer Katholiken wünschen Reformen
US-Zeitschrift bringt dem Rosenkranz mit Extremismus in Verbindung

Schweizer Bericht für die Bischofssynode 2023 – Schweizer Bischofkonferenz (bischoefe.ch)

Mittwochskolumne vom 17.08.2022

Synodaler Prozess

Bern (novaradio.ch): Die Schweizer Bischöfe haben nun die Vorschläge derjenigen Menschen nach Rom geschickt, die an den Umfragen des synodalen Prozesses teilgenommen haben. Ich gehöre zu den Menschen, die es begrüssen, dass der Papst diesen weltweiten Prozess ausgerufen hat. Es ist wichtig, dass sich Laien und Priester Gedanken machen zur Zukunft der Kirche. Weiter bin ich der Meinung, dass es durchaus Änderungen im Kirchenrecht betreffend der Macht einiger Ämter – wobei hier auch Ämter von Laien gemeint sein können –  geben sollte, die zu einer authentischeren Kirche führen würden. Machtmissbrauch ist tatsächlich etwas, was man durch gewisse Reformen einschränken müsste.

Ich bin jedoch klar dagegen, den synodalen Prozess dafür zu gebrauchen, um wesentliche Punkte der Glaubenslehre zu verändern. Es ist nicht an uns, das Evangelium neu zu schreiben. Wir haben die Aufgabe, dafür Sorge zu tragen, dass die Frohe Botschaft auch im dritten Jahrtausend ein Leuchtturm für die Menschen ist. Hierfür braucht es keine Neufassung der Botschaft Christi, sondern deren adäquate Verbreitung. Auch sind wir in der Pflicht, die kirchliche Ordnung so zu gestalten, dass sie menschenwürdig ist und dass der Auftrag Christi, wonach der Höchste unter uns der Diener aller sein soll, verwirklicht wird. In der Vergangenheit ist dies nicht immer geschehen, dies muss ehrlich gesagt werden.

Der synodale Prozess leidet unter zwei Tendenzen, die gerade in der Kirche in der Schweiz sehr stark vertreten sind. Einerseits eine Nostalgie nach vergangenen Zeiten, die in Tat und Wahrheit nie so waren, wie sich einige Nostalgiker vorstellen. Auf der anderen Seite der Glaube, man müsse alles verändern. Beide Vorstellungen sind falsch. Wir müssen den beschwerlichen Weg gehen, der die Kirche weder vor das zweite Vatikanum zurückbringt noch durch die Abschaffung des Pflichtzölibats, der Einführung der Frauenweihe oder die Änderung der Sexualmoral die Kirche dem Zeitgeist anpasst. Dieser schwere Weg ist hart und braucht langen Durchhaltewillen. Aber er ist der einzige Weg, auf dem sich die Kirche nicht verleugnen muss. Wichtig ist, den Menschen wieder vermehrt aufzuzeigen, weshalb die Kirche an gewissen Vorgaben und Regeln festhält. Nur schon deshalb ist die Beteiligung der Laien am synodalen Prozess sehr wichtig. Der mündige Katholik muss lernen, in der Zukunft die Kirche aktiv mitzugestalten, ohne jedoch das Evangelium oder die kirchliche Lehre, wie sie über 2000 Jahre gewachsen ist, zu zerstören. Dies wird ein schwerer Spagat sein, den wir aber mit Gottes Hilfe schaffen können.